{"id":6540,"date":"2022-03-29T20:28:04","date_gmt":"2022-03-29T18:28:04","guid":{"rendered":"https:\/\/praxis-michalik.ch\/?p=6540"},"modified":"2022-03-29T20:35:16","modified_gmt":"2022-03-29T18:35:16","slug":"patricia-cammarata-ich-musste-mich-vom-perfektionismus-verabschieden-008","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/praxis-michalik.ch\/patricia-cammarata-ich-musste-mich-vom-perfektionismus-verabschieden-008\/","title":{"rendered":"Patricia Cammarata: Ich musste mich vom Perfektionismus verabschieden 008"},"content":{"rendered":"\t\t
<\/p>\r\n\t<\/div> \r\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
Kinder haben die erstaunlichsten und unkomplizierten L\u00f6sungen, die in meinem Kopf gar nicht m\u00f6glich waren<\/p><\/blockquote>
\u00a0<\/div>Patricia erz\u00e4hlt im Interview:<\/strong><\/p>
- Wie ihr Leben durch Kinder wirklich sch\u00f6ner geworden ist.<\/li>
- \u00dcber ein Thema, wo sie an den Kleinigkeiten als Partner gescheitert sind, indem sie nicht gut und vor allem wenig geredet haben.<\/li>
- Warum sie gedacht hat, dass sie die Mamarolle trotz Arbeit noch voll \u00fcbernehmen muss.<\/li>
- Warum es f\u00fcr sie besser ist 30 anstatt 20 Stunden zu arbeiten.<\/li>
- \u201eKinder haben die erstaunlichsten und unkomplizierten L\u00f6sungen, die in meinem Kopf gar nicht m\u00f6glich waren\u201c.<\/li>
- Warum sich vom Perfektionismus zu verabschieden sehr schwierig war.<\/li><\/ul>
\u00a0<\/div>Aber jetzt endlich zum Podcast!<\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/section>\n\t\t\t\t
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Patricia Cammarata lebt in Berlin, weil Berlin nach dem Internet der zweitsch\u00f6nste Ort der Welt ist. Als studierte Psychologin arbeitet sie folgerichtig als IT-Projektleiterin. Ihr Leben wurde unter dem Namen \u201eThe IT Crowd\u201c bereits verfilmt. Seit \u00fcber 10 Jahren bloggt sie unter dem Pseudonym dasnuf. Die letzten Jahre gerne \u00fcber ihr Leben mit Kindern. Daraus wurde das Buch \u201eSehr gerne, Mama, Du Arschbombe\u201c.<\/p>
Patricia schreibt f\u00fcr unterschiedliche (Online)Magazine und auf ihren Blog\u00a0Dasnuf,<\/a>\u00a0h\u00e4lt Vortr\u00e4ge und podcastet u.a. regelm\u00e4\u00dfig bei\u00a0der Weisheit.de<\/a><\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
\n\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\tIch lese lieber:<\/p>
Transkript:<\/h2>
PETER: Mein heutiger Gast bei Eltern-Podcast ist Patricia aus Berlin. Hallo Patricia!<\/p>
PATRICIA: Hallo!<\/p>
PETER: So als Nicht-Berliner ist man immer so ein bisschen neidisch auf die Menschen, die in Berlin wohnen d\u00fcrfen, ich finde es eine wundersch\u00f6ne Stadt. Aber wie empfindet man es selber so als Berliner? In Berlin zu leben?<\/p>
PATRICIA: Ich bin ja, wie viele, keine wirkliche Berlinerin. Die sind ja ganz selten. Ich bin auch nur Zugezogene und von daher ist es auch meine Wunschheimat und ich bin hier sehr, sehr gl\u00fccklich. Speziell auch mit Kindern. Man h\u00f6rt ja ganz oft so \u201eAh wollt ihr nicht lieber aufs Land ziehen?\u201c. Aber ich finde es gerade mit Kindern hier sehr, sehr sch\u00f6n<\/p>
PETER: Ok, spannend. Da komme ich doch einfach mal gleich zur ersten Frage, erz\u00e4hl uns doch mal, wer du bist, was du machst und wie viele Kinder du hast? Au\u00dfer, dass du in Berlin wohnst, das wissen wir jetzt<\/p>
PATRICIA: Also mein Name ist Patricia Cammerata, ich bin hauptberuflich IT-Projektleiterin und nebenher Bloggerin und Autorin. In meiner Familie gibt es zwei eigene Kinder, und gab es sehr lange in Patchwork-Kind, was jetzt bei der eigenen Mama wohnt, seit einiger Zeit. Ja. Das sind so die Eckdaten<\/p>
PETER: Darf man fragen, wie alt die Kinder sind?<\/p>
PATRICIA: Die sind jetzt so alle Schul-, Grundschulalter und fortgeschrittenes Teenageralter<\/p>
PETER: Also eine gute Spannbreite<\/p>
PATRICIA: Ja, auf jeden Fall<\/p>
PETER: Oder wie man so sch\u00f6n sagt, aus dem Gr\u00f6bsten raus? (lacht)<\/p>
PATRICIA: Auf jeden Fall. Das merkt man schon. Wir hatten jetzt den ersten Urlaub mit Ausschlafen. Das war toll. (lacht)<\/p>
PETER: Sehr sch\u00f6n. Patricia, was hat sich durch deine Kinder in deinem Leben ver\u00e4ndert?<\/p>
PATRICIA: Ja, also es hat sich eine Menge ge\u00e4ndert und das klingt vielleicht auch ein bisschen kitschig, aber so unterm Strich w\u00fcrde ich sagen, ist mein Leben wirklich sch\u00f6ner geworden, seit ich die Kinder habe. Das liegt zum einen daran, dass ich viel mehr Liebe habe, selber und auch f\u00fcr die Kinder und es gibt viel mehr Reflexionen dar\u00fcber, was mir wichtig ist im Leben und das ist tats\u00e4chlich sehr durch die Kinder gekommen und ich habe so eine ganz andere Wahrnehmung von meinem Alltag Fr\u00fcher hatte ich eher so lange gute Phasen, lange schlechte Phasen.<\/p>
Und irgendwie hat sich das ge\u00e4ndert durch die Kinder, ich habe viel mehr Momente, dass man sich so fokussieren kann, so kleine Sachen sehen kann. Und davon sind tats\u00e4chlich die meisten eben sehr sch\u00f6n. Und es gibt nat\u00fcrlich auch anstrengende oder nicht so sch\u00f6ne Momente, aber die guten Momente \u00fcberwiegen eigentlich. und ansonsten, die gr\u00f6\u00dfte \u00c4nderung ist sicher die Regelm\u00e4\u00dfigkeit. Also es gibt so gut wie keine unverplante Zeit mehr in meinem Leben.<\/p>
Also um die ganzen Pflichten und vielleicht auch das, was man gerne macht, unter einen Hut zu bekommen, muss ich viel disziplinierter sein, als ich fr\u00fcher war. Ich habe das Gef\u00fchl, ich kann eigentlich fast nie was auf morgen schieben. weil morgen kann immer ein Kind krank sein oder hat noch einen Zettel dabei, dass ein Kuchen gebacken werden muss, f\u00fcr den Schulbazar oder so. die Flexibilit\u00e4t ist so ein bisschen fl\u00f6ten gegangen, sag ich mal.<\/p>
PETER: Ok, was mich noch interessiert, du hast vorhin erw\u00e4hnt, du hast mehr Liebe bekommen. Habe ich das richtig verstanden?<\/p>
PATRICIA: Ja. Ja.<\/p>
PETER: Woran merkst du das?<\/p>
PATRICIA: \u00c4hm, na also Kinder, die sind so rein in ihrer Liebe, sind sie in allen Gef\u00fchlen, also, wenn die sich \u00e4rgern, \u00e4rgern sich die auch sehr, aber tats\u00e4chlich ist es so, dieses kleine im Alltag, wenn man ein Eis isst oder was vorliest und ein Kind sich dann so ein einen kuschelt, oder ein irgendwie fr\u00f6hlich anguckt oder so davon gibt es viel, viel mehr Momente in meinem Leben mit Kindern und das macht mich sehr gl\u00fccklich.<\/p>
PETER: Nimmst du das intensiver wahr, oder hast du es vorher einfach nicht so wahrgenommen? Vor den Kindern?<\/p>
PATRICIA: \u00c4hem, also ich glaube es ist tats\u00e4chlich einfach mehr, in der engeren Familie da und das ist auch eine \u00c4nderung der Wahrnehmung gerade so in der Baby-Zeit lernt man das so ein bisschen, mehr f\u00fcr den Moment zu leben. Da hat man vielleicht auch mal eine anstrengende Nacht, aber ich habe mir dann immer gesagt, so und jetzt kommt auf jeden fall der n\u00e4chste Morgen und ab da hat man, sozusagen wieder eine Chance, dass alles gut ist und entspannt und ja, da habe ich angefangen mehr die Augenblicke zu sehen und nicht so dr\u00fcber hinweg zu sehen oder nur, ich wei\u00df nicht, wie ich das sagen soll, so einen Alltagsbrei, wie ich das vorher hatte, sondern wirklich auf den Moment zu schauen.<\/p>
PETER: Das finde ich wirklich eine ganz sch\u00f6ne Aussage, das habe ich so noch nie geh\u00f6rt. Dass man mehr Liebe bekommen hat. Das finde ich wirklich, ber\u00fchrt mich.<\/p>
PATRICIA: Ja, mich auch tats\u00e4chlich.<\/p>
PETER: Und vor allem, ich wei\u00df nicht, ob da ein Klischee ist, aber du hast gesagt, du bist IT-Projektleiterin?<\/p>
PATRICIA: Ja<\/p>
PETER: Da stellt man sich so Menschen vor, die hinter einem Computer so Zahlen, Daten, Fakten viel Technik und wenig Emotionen<\/p>
PATRICIA: Ja<\/p>
PETER: Und dann so eine Aussage, das finde ich ein sch\u00f6ner Kontrast<\/p>
PATRICIA: Ja, das is auch auf jeden fall, der Job ist schon sehr sachorientiert. Und da ist, sagen wir mal, weniger Platz f\u00fcr diese Art von Herzlichkeit, aber man nimmt das letztendlich so ein bisschen auch wieder mit. ich habe mich selber auch sehr, durch die Kinder, ge\u00e4ndert, selbst und da tr\u00e4gt man in sein Umfeld auch.<\/p>
PETER: Also meinst du ver\u00e4ndert in Richtung mehr wahrnehmen oder in welche Richtung?<\/p>
PATRICIA: Ja mehr wahrnehmen und wertsch\u00e4tzen auch. Man kann das ja genauso mit den Arbeitskollegen machen, dass man alles als selbstverst\u00e4ndlich hinnimmt und st\u00e4ndig die Augen verdreht, weil man denk, mein Gott jetzt ist das wieder so und so gelaufen, oder, dass man wirklich sagt, \u201eMensch guck mal, da ist was besonders gut gelaufen\u201c, und dann lernt man eben, dass man das auch sagt.<\/p>
Das man es nicht nur sieht, sondern das auch laut ausspricht und auch wieder an die Person zur\u00fcckgibt. Das glaube ich ist schon ein bisschen was, was ich mit meinen Kindern gelernt habe, oder auch tats\u00e4chlich aus schlechten oder anstrengenden Momenten, ich habe an meinen Kindern auch wirklich gelernt zu sehen, wann ich mich falsch verhalte, und ich auch zu entschuldigen beispielsweise. und das ist auch f\u00fcr die Arbeit hilfreich, weil man ist ja selber nicht immer perfekt, oder man ist vielleicht mal angespannt und in dem Moment geht es nicht anders, aber, wenn man sieht, jemand anders kompensiert es vielleicht, macht dann ruhig die Sachen, die man zusammen macht und man ist drei Stunden sp\u00e4ter wieder ein bisschen runtergekommen, dass man auch sagen kann Mensch \u201eVielen Dank, dass du das gemacht hast und ich habe mich da wirklich bl\u00f6d verhalten.\u201c Und ich glaube, das ist tats\u00e4chlich was, was ich durch meine Kinder gelernt habe<\/p>
PETER: Da bewahrheitet sich wieder der Spruch, der immer wieder so kursiert, Kinder sind die gro\u00dfen Lehrmeister! Das<\/p>
PATRICIA: Auf jeden fall<\/p>
PETER: Wenn ich dir so zuh\u00f6re, kommt mir das sofort in den Sinn.<\/p>
PATRICIA: Ja, ja. Ich h\u00e4tte das auch so nicht erwartet, tats\u00e4chlich, man kennt ja solche Spr\u00fcche auch und ja. Mich hat das tats\u00e4chlich \u00fcberrascht, was man wirklich auch von wirklich kleinen Kindern lernen kann, dass es gar nicht so eine Frage ist der sprachlichen Entwicklung, was man wirklich so voneinander lernt, sondern wirklich durch das beobachten oder vielleicht gerade dadurch, weil man am Anfang gar keine Sprache hat<\/p>
PETER: Genau, da nimmt man ganz andere Dinge wahr<\/p>
PATRICIA: Ja.<\/p>
PETER: Was hat sich in deine Partnerschaft ver\u00e4ndern durch Kinder<\/p>
PATRICIA: (lacht) Ich muss sagen, das ist ein Thema, wo wir gescheitert sind als Partner. Also als Eltern denke ich nicht, das sind wir ja weiterhin. Aber tats\u00e4chlich also bin ich geschieden jetzt. und das ist, glaube ich, gekommen auch durch bestimmte Schwierigkeiten, die wir eben hatten, durch die Ver\u00e4nderung, die durch Kinder gekommen sind<\/p>
PETER: Was w\u00fcrdest du r\u00fcckblickend sagen, was war der gr\u00f6\u00dfte Faktor, der dazu beigetragen hat, dass es nicht funktioniert hat?<\/p>
PATRICIA: Das wir nicht gut geredet haben und vor allem wenig geredet haben und ganz viele so implizite Annahmen hatten, jeder denkt sich seinen Teil, wie Sachen sein soll und dann hat man sich wenig ausgetauscht und sich wenig M\u00f6glichkeiten gegeben, sich miteinander auf so eine neue Situation einzustellen. Als Beispiel, ich bin sehr so im Kopf sehr konservativ gestartet. Ich komme auch aus so einem Haushalt, da hat halt der Papa gearbeitet und die Mutter war zum gr\u00f6\u00dften Teil Zuhause und das war f\u00fcr mich selbstverst\u00e4ndlich, dass das bei uns auch so sein wird.<\/p>
Dann hab ich aber gemerkt, es ist nat\u00fcrlich ein bisschen auch eine Umfeld Frage, in Berlin ist es sehr \u00fcblich, durch die sehr guten Betreuungsm\u00f6glichkeiten, dass man nur kurz Elternzeit macht und dann ach wieder anf\u00e4ngt zu arbeiten und da hatte ich dann auch Lust drauf und dann habe ich gemerkt, beides macht mir auch Spa\u00df, also Mama sein und arbeiten, macht mir Spa\u00df, aber wir haben da nie wirklich dr\u00fcber geredet, wie sich das praktisch im Alltag auswirkt und es gab immer die Annahme, also zumindest gef\u00fchlt auf meiner Seite, dass ich trotzdem zust\u00e4ndig bin f\u00fcr die ganzen Dinge, die rund um Familie und Kinder anfallen.<\/p>
Und zu meinem gro\u00dfen Erstaunen, also habe ich das Gef\u00fchl, ich bin an den Kleinigkeiten gescheitert. Also ich finde es ist wahnsinnig viel Verantwortung im Detail. Also der Kuchen, der f\u00fcr das Kindergartenbuffet gebacken werden muss, drauf zu achten, dass die Fingern\u00e4gel geschnittene sind, das Geschenk f\u00fcr den Kindergeburtstag einkaufen, an die Wechselw\u00e4sche denken, die Hausschuhe, die zu klein geworden sind, kaufen und so, das sind alles f\u00fcr sich genommen kleine Sachen, aber da hatte ich irgendwann das Gef\u00fchl, mir geht die Energie total aus. Und das haben wir nicht justiert bekommen, sozusagen als Paar auch<\/p>
PETER: Habe ich das richtig verstanden, dass du gesagt hast, ich habe angefangen zu arbeiten, hab aber gedacht, die Mamarolle muss ich noch voll \u00fcbernehmen?<\/p>
PATRICIA: Genau, also ich hatte das Gef\u00fchl eben, also, die Verantwortung zum allergr\u00f6\u00dften Teil bei mir lieg und es so ein paar kleine Sachen gibt, die der Vater auch machen kann. Und, ja. Ich habe dann gemerkt, das funktioniert nicht, aber wir hatten \u00fcberhaupt keinen, weil wir so gestartet sind, ohne wirklich dar\u00fcber zu sprechen, wie soll das denn sein und wie wir dann dar\u00fcber angefangen haben zu sprechen, da war es schon sehr, sehr schwierig.<\/p>
Also da war ich schon an einem Punkte, wo ich nicht dachte, \u201eMensch, das w\u00e4re gut, wenn der Vater jetzt ein bisschen mehr macht\u201c, sondern, da hatte ich schon das Gef\u00fchl, eigentlich muss er das dann schon merken, also dass man quasi gar nicht dr\u00fcber sprecht, sondern er muss das doch sehen, dass das quasi anders l\u00e4uft, und, er hat da sicherlich eine andere Wahrnehmung weil wir haben von den Stunden her, er hat Vollzeit gearbeitet, ich habe 30 Stunden, was ich jetzt auch noch mache, gearbeitet und da waren quasi immer implizit die Annahme, da sind noch diese zehn Stunden \u00fcbrig, die ich eben in die Familien-Arbeit stecken kann. Nur die haben nicht gereicht einfach. Ja<\/p>
PETER: Wobei das finde ich auch schon sehr viel, 30 Stunde in der Woche zu arbeiten.<\/p>
PATRICIA: Das Interessante ist, ich hatte zuerst weniger gearbeitet, also 20 Stunde und das hat mich mehr gestresst als die 30 Stunden<\/p>
PETER: Ok<\/p>
PATRICIA: Weil durch die kurzen Zeiten hatte ich im Job das Gef\u00fchl, wirklich gar keine Pause haben zu k\u00f6nnen, nicht irgendwie durchatmen zu k\u00f6nnen und wirklich nur so Feuerwehr Aufgaben \u00fcbernehmen zu m\u00fcssen, nicht in Ruhe planen und Sachen sich auch entwickeln lassen, sondern es musste immer alles zack, zack zack hintereinander sein.<\/p>
Und das hat mich tats\u00e4chlich so stark ausgelaugt, dass ich auch, also wirklich kurz davor war zu sagen, \u201eOk, ich kann eigentlich gar nicht mehr arbeiten.\u201c Und dann habe ich das Gespr\u00e4ch mit meiner Chefin gesucht und die war sehr verst\u00e4ndnisvoll und hat gesagt, \u201eNa ja, Frau Cammarata, ich kann ihnen nicht sagen wie es besser wird, sie m\u00fcssen sich das selber \u00fcberlegen, an welcher Stelle eine Entlastung stattfinden kann oder wie das anders werden kann.\u201c<\/p>
Und da sind wir draufgekommen bzw. ich, dass mir das hilft vier Tage fast voll zu arbeiten, und einen Tag komplett frei zu haben, satt eben jeden Tag so und so viele Stunden oder halbtags und das hat sich als sehr, sehr entlastend gezeigt. Weil viele Termine, Vorsorge mit den Kindern zum Zahnarzt, bestimmte Sachen zu besorgen, wenn die Gesch\u00e4fte noch offen haben. Ja, da ist extrem hilfreich einen freien Tag in der Woche zu haben. Also einen freien Wochentag auch. Und ich bin wirklich sehr gl\u00fccklich damit.<\/p>
PETER: Das finde ich jetzt spannend, weil das w\u00fcrde ich nicht erwarten, wenn ich das h\u00f6re, dass man entlasteter ist, wenn man 30 Stunden arbeitet, als wenn man 20 arbeitet, ich finde es interessant<\/p>
PATRICIA: Ich empfinde das tats\u00e4chlich so! Es ist immer erstaunlich, dass es immer so viele L\u00f6sungen gibt, f\u00fcr bestimmte Probleme. Auf die man so auch gar nicht kommt, aber deswegen ist ja gut, dar\u00fcber zu sprechen und auch bei anderen zu h\u00f6ren, wie die \u00e4hnliche Probleme l\u00f6sen.<\/p>
PETER: Genau und es zeigt, wie wichtig es ist, offen zu sein, f\u00fcr ganz neue L\u00f6sungen?<\/p>
PATRICIA: Auf jeden Fall, aber auch das finde ich lustiger weise, lernt man ja von Kindern. Also, ich habe das ganz oft, dass ich dachte, jetzt habe ich dieses und jenes versprochen, jetzt schaffe ich das zeitlich nicht und dann oje, entt\u00e4usche ich mein Kind, und irgendwann habe ich anfangen mit dem Kind zu kommuniziere und sagen, Mensch ich wei\u00df, wir wollten heute Eis essen gehen, aber das geht jetzt nicht und Kinder haben dann die erstaunlichsten und unkomplizierten L\u00f6sungen, die in meinem Kopf gar nicht m\u00f6glich waren, immer.<\/p>
Und das finde ich immer sehr, sehr toll auch an Kindern. Dass die f\u00fcr sich selber auch wissen, ach na ja, jetzt war das Eis gar nicht so wichtig, aber wenn du sp\u00e4ter morgen in die Arbeit gehst, dann k\u00f6nnen wir noch zusammen fr\u00fchst\u00fccken, oder so, also das finde ich ja, ganz toll und habe auch versucht, das in anderen Bereichen. Ich neige sehr stark dazu, immer nur in eine Richtung zu denken und wenn das nicht genau so klappt, wie ich mir das vorstelle (lacht), dass ich die Krise kriege, ja und ich versuche dann immer bewusst dr\u00fcber nachzudenken, wie k\u00f6nnte eine L\u00f6sung noch aussehen?<\/p>
PETER: Spannend ja. Was war f\u00fcr die dich die gr\u00f6\u00dfte Herausforderung in Bezug auf Kinder?<\/p>
PATRICIA: Also ich w\u00fcrde sagen unterm Strich mich von Perfektionismus zu verabschieden. Und das habe ich tats\u00e4chlich sozusagen schmerzlich lernen m\u00fcssen, aber die steigende Anzahl der Kinder, also ich habe das Gef\u00fchl gehabt, beim ersten Kind schafft man noch seine absurden Anspr\u00fcche, die man eben haupts\u00e4chlich an sich selbst hat zu erf\u00fcllen. Dass man sagt, wenn Kuchen, dann muss der immer selbst gemacht sein.<\/p>
Und dann muss er so aussehen wie im Internet in irgendwelche Foren und dann braucht man drei Stunden und ist v\u00f6llig mit den Nerven fertig, aber mit einem Kind kriegt man das noch hin. Und wenn dann ein zweites da ist, dann f\u00e4llt die Torte schon kleiner aus, und man versucht das alles schon pragmatischer zu machen. Und das war so bei mir so ein Punkt, dass ich in vielen Sachen, wo ich gemerkt habe, das klingt vielleicht etwas dramatisch, aber Raubbau an mir selbst betrieben habe. Um bestimmte Sachen hinzubekommen.<\/p>
\u00a0<\/p>
Und wie das dritte Kind da war, da war einfach klar, das geht auf dem Niveau \u00fcberhaupt gar nicht mehr weiter. Ich muss da andere Wege finden. und auch da habe ich festgestellt, die dreist\u00f6ckige Torte, die verlangt auch niemand von einem, also, die Kinder verlangen das nicht und im Kindergarten macht man sich eher noch unbeliebt, weil man die anderen ja unter Druck setzt (lacht), dass die ja auch solche Torten f\u00fcr ihre Kinder machen, also Im Grunde ist die L\u00f6sung da ganz einfach, dass man sagt, man macht eine Backmischung oder noch schlimmer, man kauft den irgendwie fertig, und taut den auf.<\/p>
Aber ja, damit muss man leben lernen, dass es nicht genau der Kuchen, sondern es is dann irgendeinen Schokokuchen. Aber am Ende, also es stirbt niemand davon, und die Kinder haben auch was davon, wenn ich nicht so extrem gestresst bin. Ich fand wirklich, die Grenze war das dritte Kind und seitdem frage ich mich bei jeder Aufgabe, die ich habe, da muss ich das wirklich machen, wie muss ich das machen und ganz oft auch, gibt es jemanden, der mir dabei helfen kann? Und, seitdem ja, klappt das viel, viel besser.<\/p>
PETER: Sch\u00f6n, du hast gesagt vorhin, dass es ein schmerzhafter Prozess war, sich von dem Perfektionismus zu verabschieden?<\/p>
PATRICIA: Auf jeden Fall!<\/p>
PETER: Was genau war schmerzhaft<\/p>
PATRICIA: Meine eigenen Anspr\u00fcche sozusagen loszulassen. Also auch dar\u00fcber nachzudenken, wo kommen die eigentlich her. Also es ist was, was man so diffus h\u00f6rt, die Gesellschaft will, dass sich eine Mutter so und so verh\u00e4lt oder es ist was, was wirklich mir wichtig ist, also das muss ich einfach lernen zu gucken, wo kommt das her.<\/p>
Ich hatte ganz viele solche Regeln im Kopf, wie was sein muss, was m\u00fcssen die Kinder essen, was ist gesundes Essen, wie m\u00fcssen die aufwachsen, gef\u00f6rdert werden, wie sieht ein Abendritual aus? Ich glaube am Allerschlimmsten war es, bevor ich Kinder hatte, da guckt man dann auf andere und denk, warum kriegen die das denn nicht hin? So schwer kann das doch nicht sein. (lachen) Und mit der Weile, also ich bin da wirklich sehr sehr viel entspannter, dass ich sage, so Dinge, die ich fr\u00fcher nie gesagt h\u00e4tte, zum Beispiel, was wei\u00df ich, abends, wenn die Kinder eine halbe Stunde fern gucke, das entspannt die ganze Familie, weil man in Ruhe Abendessen vorbereitet kann, und f\u00fcr die Kinder das so eine Art Ritual ist, so wir gucken eine halbe Stunde Sandm\u00e4nnchen und dann gibt es Abendessen und die kommen ein bisschen zur Ruhe, und so, da w\u00e4re ich quasi vor den Kindern entsetzt gewesen.<\/p>
Solche Hilfsmittel zu nehmen und so. Und mittlerweile denke ich, man muss einfach f\u00fcr sich probieren, was einem guttut. Und wenn es einem guttut, dann wendet man es eben an, egal, was es da f\u00fcr wissenschaftliche Studie zum Fernsehkonsum oder so gibt.<\/p>
PETER: Meine n\u00e4chste Frage, die geht in die Richtung, dass man auf die Geburt der Kinder recht gut vorbereitet wird oder vor der Geburt, und dann kommt das Kind zu wert und dann geschehen Dinge, die man so nicht erwartet h\u00e4tte. Was war das bei dir?<\/p>
PATRICIA: Ja, also was ich nicht erwartet h\u00e4tte, tats\u00e4chlich so an eigene Grenzen zu kommen, dass sowas wie Schlafmangel einen auch nachhaltig wirklich ja, was wei\u00df ich, ich emotional labil oder empfindlich macht, dass man in der K\u00fcche steht und anf\u00e4ngt zu weinen, weil die Nudel zu weich gekocht sind oder so, dar\u00fcber war ich sehr \u00fcberrascht.<\/p>
Ich hatte da auch ein anderes Selbstbild von mir. dass ich gedacht h\u00e4tte, das stecke ich alles so weg, aber es gab dann wirklich so Phasen, wo ich gemerkt habe, ui, da ist wirklich eine Grenze, und dass ich auch lernen musste, nicht erst sch\u00f6n \u00fcber die Grenze dr\u00fcber zu walzen und es dann zu merken, sondern die schon, ich sehe die und ich tue was dagegen, mir da selber zu schaden auch.<\/p>
PETER: Also so eine Art Selbstschutz<\/p>
PATRICIA: Genau ja.<\/p>
PETER: Gibt es eine F\u00e4higkeit oder eine St\u00e4rke, die du durch deine Kinder entwickelt oder entdeckt hast?<\/p>
PATRICIA: Also auf jeden Fall die Gelassenheit, wurde ich sagen. Das f\u00e4ngt man ja schon an, wenn man Kinder beobachtet, wie die irgendwie ein Kletterger\u00fcst hoch klettern oder so (alcht) da habe ich am Anfang schreckliche \u00c4ngste durchgestanden und alles, was da irgendwie so ein Meter f\u00fcnfzig hoch war, kam mir dann vo, wieso Mord-Instrumente und ich habe mir aber gesagt, das ist T\u00dcV gepr\u00fcft, da ist Sand, nat\u00fcrlich passieren da Unf\u00e4lle, aber ich kann jetzt auch nicht ewig an diesem Kind kleben und habe dann f\u00fcr mich so Sachen gesagt, gut, ich gucke bei manchen Sachen bewusst weg und dann bin ich automatisch gelassener, als wenn ich die ganze Zeit (lacht)in die Richtung gucke.<\/p>
Das finde sich in ganz vielen Bereichen in meinem Leben wieder, dass ich das wirklich gelernt habe. Also ich habe manchmal noch so diesen Impuls, dass ich so alles krampft und ich denke \u201eoh Gott oh Gott, das muss irgendwie so und so sein.\u201c Doch dann merke ich, nee, das muss gar nicht so sein, das kann auch ganz anders sein und das ist trotzdem gut. Das ich dann ein St\u00fcck zur\u00fcck, sozusagen, gehe oder eben weggucke und sage, so jetzt l\u00e4uft das von alleine und das wird trotzdem gut werden<\/p>
PETER: Wenn ich dir so zuh\u00f6re, dann f\u00e4llt mir einfach auf, du hast in gro\u00dfe Entwicklung gemacht, pers\u00f6nlich, in eine Richtung, die sich f\u00fcr mich sehr, sehr sch\u00f6n anh\u00f6rt, ab es ein Buch, ein H\u00f6rbuch oder etwas, was dir dabei geholfen hat, diese Schritte zu gehen?<\/p>
PATRICIA: Ja, es gibt von, ich glaube er ist selber Kinderzart, von dem Renz-Polster, zwei B\u00fccher, die ich sehr gerne gelesen habe, weil mir immer hilft zu verstehen warum Kinder sich auf eine bestimmte Art und Wiese verhalten. ich bin eigentlich ein sehr starke Kopfmensch, und habe immer dann Probleme, wenn ich nicht verstehe, was da vor sich geht und wenn ich ein Buch eben habe, dass mir das sehr gut erkl\u00e4rt und eben sagt, das ist z.B. biologisch sinnvoll, dass ein Kind nicht durchschl\u00e4ft, weil es sozusagen durch die Evolution nichts sinnvoll ist, sich hinzulegen und acht Stunden also einfach zu schlafen, weil das auch gef\u00e4hrlich sein kann, also von den Urmenschen sozusagen, dann f\u00e4llt auch sozusagen jede Verzweiflung und \u00e4rger von mir ab, den ich vielleicht andernfalls h\u00e4tte, da ist von diesem \u201eMein Gott warum schl\u00e4ft diese Kind nicht\u201c \u00e4ndert sich das, \u201eMensch, das ist ja ein Lebewesen, was sehr gut vorbereitet ist, auf die Welt, was sich logisch und richtig verh\u00e4lt\u201c und ich muss halt lernen damit umzugehen, aber an sich ist es genau das richtige, was das Kind tut, n\u00e4mlich alle zwei Stunden aufwachen und sich vergewissern, die Welt ist noch da, meine Eltern sind noch da, und alles ist gut.<\/p>
PETER: Und das konntest du aus dem Buch f\u00fcr dich rauslesen?<\/p>
PATRICIA: Ja, ja ich fand, da waren sehr viele Sachen richtig toll erkl\u00e4rt, was auch so zerm\u00fcrbende Sachen sind, wie irgendwie essen, warum Kinder bestimmte Sachen am Anfang nicht essen wollen, warum die eine Krise kriegen, wenn die Sauce auf die Erbsen l\u00e4uft oder so, also, da fand ich waren viele Beispiele sehr sch\u00f6n erkl\u00e4rt. Ich habe ihn selber auch mal bei einem Vortrag gesehen und fand ihn sehr eindr\u00fccklich, weil er so dar\u00fcber erz\u00e4hlt, das kann ich sehr empfehlen.<\/p>
PETER: Ok, meine n\u00e4chste Fragegeht in die Richtung Erziehung, wie habt ihr das gemacht oder wie macht Ihr das, wenn ihr verschiedene Ansichten zur Erziehungsfragen oder Stil habt? Wie l\u00f6st ihr das?<\/p>
PATRICIA: Also, da kann ich vielleicht das Positive sagen, ich habe mittlerweile einen Partner, mit dem das sehr gut klappt, also, dass wir wirklich, wenn manchmal wei\u00df man das ja gar nicht, das ergibt sich in dem Moment, wo ein Kind eine Frage stellt, oder sich auf eine bestimmte Art und Weise verh\u00e4lt, da kann es gut mal sein, dass ich was anfange zu sagen oder mein Partner anf\u00e4ngt, was zu sagen, was eben nicht der Meinung entspricht von dem jeweils anderen. und wir haben uns so geeinigt, dass man das erstmal, also nicht in dem Moment sozusagen gleich irgendwie widerspricht, sondern versucht, dass \u00fcber einen Blick zu signalisieren, dass man da nochmal Gespr\u00e4chsbedarf hat und dann wirklich ohne die Kinder einfach zu sagen in dem Moment h\u00e4tte ich das so und so entschieden, aus den und den Gr\u00fcnden, erz\u00e4hl du doch mal, warum du es eben anders entschieden hast. Da ist auch ganz oft m\u00f6glich, dass man sich doch in der Meinung entgegenkommt.<\/p>
Dass man von vielleicht wirklich v\u00f6llig kontr\u00e4ren Positionen letztendlich sieht, ach was der andere sich dabei gedacht hat, ist auch nachvollziehbar und richtig, ich finde es viel leichter sozusagen, von seiner eigenen Position dann auch abzur\u00fccken oder halt tats\u00e4chlich, wenn man die guten Argumente hat, dass es dann der andere ist, der sagt, da habe ich noch gar nicht dr\u00fcber nachgedacht, oder, da fehlt eine Information oder so<\/p>
PETER: Das bedingt ja, dass du in der Situation selber, wenn du merkst, dass dein Partner was macht, wo du nicht unbedingt gut findest oder anders machen w\u00fcrdest, das bedingt ja auch, dass du eine gewisse Art Zur\u00fcckhaltung \u00fcbst, dass du das erstmal f\u00fcr dich beh\u00e4ltst. Wie gelingt dir das? Oder hast du da einen Tipp, einen Trick?<\/p>
PATRICIA: Ich wei\u00df nicht, ob man da einen Trick hat, also, ich w\u00fcrde da quasi dazu ermutigen, weil ich selber die Erfahrung gemacht habe, dass es hinterher gar nicht so katastrophal ist, es sind ja meistens wirklich kleine Sachen und keine komplett grundlegenden Sachen, die man ah hoc sich dran reibt und selbst wenn das so ist, kann man auch gemeinsam auf das Kind wieder zugehen, bei gr\u00f6\u00dferen Kindern kann man sagen ok, wir haben gestern so und so gesagt, aber wir haben da nochmal nachgedacht und aus den und den Gr\u00fcnden w\u00fcrde wir unsere Meinung so und so \u00e4ndern. Also dieses schlimme, warum man in dem Moment unterbricht oder das stoppen will, das tritt eigentlich nicht ein. Diese Katastrophen kommen eigentlich nicht also man kann ja durch Kommunikation alles noch so gerade r\u00fccken.<\/p>
PETER: Ich frage deswegen, weil ich manchmal bei mir selber auch erlebe, je nachdem was gerade passiert, oder was da mir gegen den Strich l\u00e4uft, dass es mir manchmal schwerer und manchmal einfacher f\u00e4llt. Das zur\u00fcck zu halten und darum frage ich nach, ob du einen Tipp hast, aber du hast es sehr gut erkl\u00e4rt, finde ich. Meine letzte Frage w\u00e4re, wie habt ihr die Rollenaufteilung du hast gesagt du arbeitest diese 30 Stunden, dein Partner arbeitet hochprozentig?<\/p>
PATRICIA: Ja, ja, allerdings freiberuflich, das gibt schon etwas mehr Flexibilit\u00e4t als wenn beide eben angestellt sind, dazu muss ich sagen, das mein Arbeitgeber wirklich auch sehr familienfreundlich ist, also es kommt nicht drauf an, dass ich um neun im B\u00fcro bin, es sei denn, ich habe Kundentermine, aber die kann mich mir selber organisieren und auf der anderen Seite, der Partner auch so gewisse Flexibilit\u00e4t hat, glaube ich, ist es leichter auszugleichen, als wenn beide einen Angestelltenjob, den typischen nine to five job. Wir k\u00f6nnen da viel ad hoc entscheiden.<\/p>
PETER: Und meine endg\u00fcltig letzte Frage, auch wenn ich vorhin die letzte Frage als letzte angek\u00fcndigt habe. Gab es eine Situation, wo du dich selber gefragt hast, ist es bei anderen auch so?<\/p>
PATRICIA: Also tats\u00e4chlich frage ich mich das ganz ganz oft. Und ich habe f\u00fcr mich selber auch festgestellt, das ist, warum ich auch wirklich sehr, sehr gerne blogge, ist, wenn man solche Situationen aus dem Alltag, in denen ich mich das frage, in irgendeiner Form eben schriftlich in die \u00d6ffentlichkeit, ins Internet eben gebe, dass dieser Austausch ganz \u00fcberraschend ist, ich habe das immer wieder, dass so bestimmte Dinge, bei denen ich denke, das bestimmt nur mein Problem und ich dar\u00fcber schreibe, pl\u00f6tzlich ganz viele zustimmen und sagen Mensch, das ist so toll, dass du das schreibst, bei mir geht es ganz genauso.<\/p>
Und alleine dieses geteilte Leid sozusagen hat was ganz Pers\u00f6nliches, dass ich mir nicht vorstellen muss, ich bin die einzige Mutter auf der ganzen Welt, die an dieser Sache scheitert, sondern dann zu sehen, \u201each guck mal, das geht ganz vielen Menschen so, und das wird auch wieder gut oder es gibt L\u00f6sungen, auf die ich so nicht komme, oder es gibt vielleicht auch mal keine\u201c, aber man lernt damit zu leben. fertig. Das finde ich sehr bereichernd, sich auszutauschen.<\/p>
PETER: Das w\u00fcrde ich gerne als Schlusssatz stehen lassen, weil das ist genau das, warum wir diese Interviews machen.<\/p>
PATRICIA: Ja, sehr sch\u00f6n, deswegen hat mir das auch so gut gefallen.<\/p>
PETER: Patricia, auf jeden Fall vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, deine Erfahrungen mit deinen Kindern mit uns zu teilen<\/p>
PATRICIA: Sehr gerne<\/p>
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