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Ich lese lieber:<\/p>
Transkript:<\/h2>
PETER: Hier ist wieder Eltern-Podcast. Mein heutiger Gast ist Christian aus Landshut. Hallo Christian. #00:00:11-3#<\/p>
CHRISTIAN: Hallo Peter. Servus. #00:00:13-8#<\/p>
PETER: Christian, erz\u00e4hle uns doch erst mal, wer Du bist, was Du machst und vor allem, wie viele Kinder Du hast? #00:00:19-0#<\/p>
CHRISTIAN: Also ich bin \u2013 jetzt h\u00e4tte ich fast gesagt 31, ich habe erst Geburtstag gehabt \u2013 ich bin 32 Jahre alt. #00:00:26-5#<\/p>
PETER: Gratuliere. #00:00:27-6#<\/p>
CHRISTIAN: Vielen Dank. Bin Polizist, aktuell mehr auf dem Papier als in der Realit\u00e4t. Und seit \u00fcber sechs Jahren gl\u00fccklich verheiratet und seit knapp \u00fcber vier Wochen haben wir drei Kinder. #00:00:41-1#<\/p>
PETER: Ah ja. #00:00:43-1#<\/p>
CHRISTIAN: Haben wir noch den Max dazu bekommen. #00:00:44-0#<\/p>
PETER: Aha. Wie alt sind die Kinder? (unv.) #00:00:45-8#<\/p>
CHRISTIAN: Also die Paula wird jetzt dann f\u00fcnf in K\u00fcrze. Der Felix ist grade drei geworden. Und der Max eben geht jetzt in seinen zweiten Lebensmonat. #00:00:52-7#<\/p>
PETER: Aha. Das hei\u00dft, eine recht gro\u00dfe Spannbreite im kleinen Bereich, ich will mal sagen, in dem Vorschulbereich. #00:01:00-6#<\/p>
CHRISTIAN: So schaut\u2019s aus. #00:01:01-1#<\/p>
PETER: Genau. Ja. Was hat sich durch die Kinder in Deinem Leben ver\u00e4ndert? #00:01:08-8#<\/p>
CHRISTIAN: Im, ja, im Endeffekt hat sich alles ver\u00e4ndert. Also so muss man es einfach sagen. Es ist nicht so, wie wenn man sich beispielsweise ein neues Auto kauft. Dann ist das f\u00fcr drei Monate interessant und \u00e4ndert aber viele Bereiche nicht. So ist es halt, Kinder, Familie ist \u2013 f\u00fcr uns auch vor allem \u2013 etwas sehr Fundamentales.<\/p>
Und Kinder brauchen einfach eine Zeit, die brauchen die Eltern, und deswegen wurde und wird auch viel danach ausgerichtet. Also die Flexibilit\u00e4t, die wir fr\u00fcher gehabt haben, also auch zu zweit oder mit anderen, mit beruflichen Sachen, Unternehmungen, die hat sich dadurch einfach deutlich eingeschr\u00e4nkt. #00:01:50-0#<\/p>
PETER: Okay. Und also merkt man das im Alltag sehr stark, oder wie ist das f\u00fcr Dich? #00:01:54-9#<\/p>
CHRISTIAN: Es hat sich mittlerweile, es hat sich eingependelt. Also am Anfang nat\u00fcrlich umso mehr. Jeder wei\u00df, wenn ein Kind kommt, man muss sich\/ Wir k\u00fcmmern uns drum, ist ja klar. Aber das dann wirklich bewusst zu erleben, dass mindestens ein Partner immer beim Kind ist und dadurch auch von vielem ausgeklinkt ist, das ist einfach eine enorme Umstellung gewesen. Und da mussten wir uns einfach rein finden, koordinieren, wer nimmt jetzt den Kleinen, oder jetzt h\u00e4tten wir beide da und da die Termine. Wer kann jetzt seinen wahrnehmen? Weil wir hatten Paula irgendwann, wir hatten Paula und Felix. \u201eOh, da w\u00e4re eigentlich Mittagsschlaf\u201c und das dann alles in einem gesunden Ma\u00dfe anzupassen und das dann auch automatisch drin zu haben, alles so ein bisschen um ein paar Konstanten um die Kinder rumzubauen, das hat schon Zeit in Anspruch genommen und war nicht immer ganz einfach. #00:02:57-3#<\/p>
PETER: Wie habt Ihr \u2013 eben, ich wollte grad fragen \u2013 wie habt Ihr das gemacht? Weil Du hast vorhin erw\u00e4hnt irgendwie, einer ist immer zust\u00e4ndig f\u00fcr die Kinder und dann fehlt diese Zeit zu zweit, oder? #00:03:09-8#<\/p>
CHRISTIAN: Ja, genau. Im Zweifelsfall am Anfang \u2013 ich meine ich bin jetzt auch seit neun Monaten daheim, genauso wie meine Frau \u2013 die jetzt die letzten, ja, vier Jahre ich glaube ein halbes Jahr gearbeitet hat. Ansonsten daheim war und sich vorrangig um die Kinder gek\u00fcmmert hat. Deswegen war da vor allem die Silvia die Bezugsperson und ich habe halt Drumherum versucht, das alles irgendwie am Laufen ist.<\/p>
Aber nat\u00fcrlich haben wir dann auch weniger miteinander gemacht, weniger Zeit f\u00fcr uns. Und die Gefahr die, glaube ich, dann bei allen Eltern besteht ist einfach auch, dass man Phasen drin hat, wo jeder nur funktioniert. Seinen Tagesablauf, seine To-Do-Liste irgendwie abzuarbeiten. Und dann die Zeit, die man Gemeinsames\/ also nicht nur irgendwie am Abend das Spielzeug aufr\u00e4umt. Sondern wirklich mal einfach zu zweit, wenn die Kinder bei der Oma oder im Kindergarten sind, Kaffee trinken geht oder sich mal unterh\u00e4lt was es Neues gibt. Da ist die Gefahr sehr gro\u00df und war bei uns auch so, dass es Zeitweise hat es das fast nicht gegeben. #00:04:13-7#<\/p>
PETER: Aha. Und wie habt Ihr das dann gemacht, dass es Zeit wieder gibt? Also was war der Trick oder der Tipp? #00:04:23-6#<\/p>
CHRISTIAN: Bewusst versucht zu sagen: \u201eOkay, an dem Tag nehmen wir uns die Zeit f\u00fcr uns, egal \u2013 da h\u00e4tten wir beide Zeit \u2013 egal was dann kommt. Es bleibt geblockt.\u201c Oder auch dann am Abend, an dem und dem Tag schicken wir die Kinder fr\u00fcher ins Bett, die Zeit nehmen wir f\u00fcr uns. L\u00e4sst sich in der Praxis auch nicht immer ganz so umsetzen. Aber das war dann wichtig und auch, dass dann eben meine Frau dann, die ja eben teilweise Teilzeit gearbeitet hat \u2013 am Anfang war das Bestreben auch, ganz zur\u00fcck zu kehren \u2013 auch da beruflich zur\u00fcckgesteckt hat und einfach auch als Konstante mal daheim geblieben ist.<\/p>
Und ich dann einfach die Variable auch mal in dem Spiel war, hier doch die Kinder zu nehmen, da mal ab zu nehmen. Aber Zeit ist nat\u00fcrlich eine gro\u00dfe Sache. Und jetzt, wo wir grade beide daheim sind, da funktioniert es nat\u00fcrlich umso leichter. Aber das war nicht immer so. #00:05:21-6#<\/p>
PETER: Und dieses Verabreden, das hat f\u00fcr Euch gut funktioniert? #00:05:26-3#<\/p>
CHRISTIAN: Als es damals soweit war, dass wir das dann auch festgesetzt hatten und nicht, der Eine hat\u2019s vergessen und was ausgemacht. Also das hat\u2019s nat\u00fcrlich auch wieder gegeben. Meist war ich der, der dann in den Terminplaner geschaut hat: \u201eAch, da ist ja noch frei. Okay, dann leg ich mir den Termin da hin.\u201c Sehr zum Missfallen der Silvia nat\u00fcrlich. #00:05:47-7#<\/p>
PETER: Aha. #00:05:49-0#<\/p>
CHRISTIAN: Und dann haben wir das zeitweise gut hinbekommen. Aber dann gibt\u2019s wieder irgendwas: Jemand ist krank, irgendwas taucht auf. Man l\u00e4sst das schleifen. Und dann, man gew\u00f6hnt sich an alles, dann entflieht das wieder. Und dann ist man eigentlich wieder bei null. #00:06:06-0#<\/p>
PETER: Das hei\u00dft, man muss sich das wirklich schon auch erk\u00e4mpfen fast? #00:06:10-8#<\/p>
CHRISTIAN: Ja. Absolut. #00:06:13-4#<\/p>
PETER: Und wie ist das, also, weil einige Eltern sagen ja: \u201eWenn wir uns so verabreden, da fehlt so irgendwie die Romantik\u201c oder \u201eEs ist nicht spontan\u201c oder so. War das f\u00fcr Euch ein Thema? #00:06:24-3#<\/p>
CHRISTIAN: Ja, die Spontanit\u00e4t, die geht, die wird so ein St\u00fcck weit zur\u00fcck gefahren. Leider. Und was nat\u00fcrlich auch passieren kann wenn man sagt: \u201eWir nehmen uns jetzt Zeit f\u00fcr uns an dem und dem Tag\u201c gab\u2019s auch mal was. In der Nachbetrachtung (lachend) ist das nat\u00fcrlich lustig, als h\u00e4tten die Kinder da einen Radar: Es ist jetzt Zeit f\u00fcr Mama und Papa. Man will sich die Zeit nehmen und dann entweder schreit der Felix ins Babyphone oder die Paula. Und das dann \u00fcber Tage eigentlich immer, #00:06:57-7#<\/p>
PETER: Okay. #00:06:57-7#<\/p>
CHRISTIAN: kann dann auch mal zeitweise frustrierend sein. Wie gesagt, in der Nachbetrachtung ganz lustig, (lachend) aber das da war zeitweise echt, ja, nicht so toll. #00:07:05-8#<\/p>
PETER: Ja, das kann ich mir gut vorstellen, ja. Was war f\u00fcr Dich die gr\u00f6\u00dfte Herausforderung im Bezug auf das Vater werden? Also oder das Vater sein. Nicht werden, sondern Vater sein? #00:07:18-1#<\/p>
CHRISTIAN: Das ist einfach zu beantworten: Meine Vaterrolle finden, da reinzuwachsen und das auch: Meine Rolle anders gestalten als die Silvia. Und da gibt\u2019s zwei Beispiele in Bezug auf das: Wir haben 2013, 2014 haben wir in M\u00fcnchen-Untermenzing gewohnt. Vielleicht kennen ein paar H\u00f6rer den Stadtteil, es ist ein echt gr\u00fcner sch\u00f6ner Stadtteil in M\u00fcnchen, viele Familien. Und da gab\u2019s unweit von unserem Haus gab\u2019s \u2013 oder gibt\u2019s immer noch \u2013 die Angerlohe.<\/p>
Das ist so ein kleines naturbelassenes Waldst\u00fcckchen mit auch einem gro\u00dfen Spielplatz. Und ich war dann 2013, 2014, ich habe meine Elternzeit genommen mal zwei Monate, hatte noch viel Resturlaub, viele \u00dcberstunden. War auch in einem flexiblen Dienst und war unter Tags oder unter der Woche auch oftmals daheim. Und wenn dann meine Frau, die Silvia, irgendwas gemacht hat am Vormittag, dann habe ich die Kinder eingepackt. Am Anfang nur die Paula, dann war der Felix da. Beide eingepackt und bin halt oft in die Angerlohe und bin auch zu dem Spielplatz hin.<\/p>
Und dann gab\u2019s immer so eine Zeit, also ab zehn Uhr ging\u2019s da richtig los. Und ich war regelm\u00e4\u00dfig der einzige Mann. Ab und zu gab\u2019s dann gab\u2019s da noch so eine verlorene Seele, die da rumgestanden ist. Und es waren au\u00dfen rum ganz viele also M\u00fctter mit Kindern.<\/p>
Mit der Freundin noch mit dem Kind. Oder die Mutter mit der Oma mit dem Kind. Ein paar Tagesm\u00fctter mit den Kindern. Und ab zehn Uhr war da immer so ein Zeitpunkt, da herrschte ein Betrieb, da ging\u2019s zu, das war laut, das war aber unglaublich. Aber das waren gar nicht die Kinder, das waren die M\u00fctter. Das war ein aktives bespa\u00dfen der Kinder, ein \u2013 Neudeutsch w\u00fcrde man wahrscheinlich sagen \u2013 ein Coaching der Kinder. \u201eHast Du Hunger? Hast Du Durst? Wie geht\u2019s Deiner Windel? Magst Du nicht mal da hinter schauen? Schau mal, was da ist? Versuchen wir das mal.\u201c<\/p>
Und dann war ich dazwischen drin und habe halt dann die Paula auf eine Schaukel gesetzt, mit ihr geschaukelt. Irgendwo so eine kleine Burg gebaut, nebenbei noch den Felix dann am Arm, als er da war. Aber alles in einer Ruhe und das war unheimlich, das war unheimlich stressig f\u00fcr mich. Und ich habe mir dann auch dann, also als wir dann da immer weggegangen sind, ich habe das dann mich schon gefragt: \u201eOkay, hast Du zu wenig \u00fcbrig f\u00fcr Deine Kinder, dass Du nicht versuchst, dauernd auch irgendwie was Neues und den Spa\u00dffaktor hoch zu halten?\u201c Und ich habe das auch immer versucht, die Kinder da aktiv zum Bespa\u00dfen. Also war bestimmt v\u00f6llig hilflos und lustig von au\u00dfen anzusehen. Ich habe mich auch Mords unwohl gef\u00fchlt. Die Kinder werden sich auch gedacht haben: \u201eWas ist denn mit dem jetzt los?\u201c Und mein Ding war dann, immer mehr also dann vor denen da zu sein, oder durch den Park dann\/ Also ein wunder-, wundersch\u00f6nes Waldst\u00fcck, naturbelassen dort. Wir hatten unsere Baumst\u00e4mme umgefallene, \u00c4ste, wo wir gewusst haben: Wenn man den umdreht, dann gibt\u2019s da die Kr\u00f6ten.<\/p>
Die Paula hat ja alles auf die Hand genommen, so wie ich auch als Kind. Haben wir geschaut, wo gibt\u2019s die Kr\u00f6ten? Wenn man da umgedreht hat, da gab\u2019s den alten Salamander mit seinem roten Bauch. Da hinten waren dann die gr\u00f6\u00dften K\u00e4fer im Wald zu finden, die gr\u00f6\u00dften, da die gr\u00f6\u00dften Spinnen. Und das aber halt in einer Ruhe, das einfach mehr mein Ding war. #00:11:01-4#<\/p>
PETER: Mhm (bejahend) #00:11:03-3#<\/p>
CHRISTIAN: Und, ja. #00:11:03-1#<\/p>
PETER: Das hei\u00dft, dieser Trubel auf diesem Spielplatz hat dir geholfen, Deine Vaterrolle zu finden? #00:11:08-9#<\/p>
CHRISTIAN: Ja. So ist aber nicht richtig. Also es hat erst mal mich ein bisschen verzweifeln lassen oder zum fragen: Ist die Rolle, die ich jetzt habe, ist das eine Vaterrolle? F\u00fclle ich sie vielleicht, f\u00fclle ich sie falsch aus? Weil ich einfach da der ruhigere Part bin. Auch daheim, der dann die Legokiste umschmei\u00dfen auf dem Tisch jetzt die gro\u00dfe, den Lego-Turm baut: Oder ein Buch vorliest, oder im Garten irgendwas rumschaut. Also dieser, mehr das laufen lassen und nicht dieser aktive Coach wie ich es da halt unheimlich extrem erlebt habe. Und sinnigerweise \u2013 ich wei\u00df ja nicht, vielleicht hast Du den Artikel auch gelesen \u2013 letztes Jahr in irgendeiner Zeitung war mal ein Artikel: Sind V\u00e4ter die besseren M\u00fctter? #00:11:54-0#<\/p>
PETER: Aha. #00:11:54-4#<\/p>
CHRISTIAN: Die Zeitung habe ich mir gekauft, also \u201eAchtung Spoiler\u201c sind\u2019s nat\u00fcrlich nicht, ist eine andere Rolle. Und dann haben da drin auch viele V\u00e4ter genau das beschrieben und ist auch eine Story \u00fcber eine Kinder, so eine, ja, so eine Krabbelgruppe in Berlin, wo auch nur V\u00e4ter zusammen kommen. Und auch der Autor oder die Autorin ganz erstaunt war, was da f\u00fcr eine Ruhe drin herrscht.<\/p>
Weil halt einfach da zwei Kinder da am Boden rumrollen. Der eine Papa liest mit dem Kind irgendwas, die anderen ratschen am Tisch, w\u00e4hrend die Kinder da unten spielen. Und dann wurden da ein paar interviewt und die haben es halt genauso gesehen wie ich. Die haben sich bei diesem ganzen Gecoache und rumgezuppel an den Kindern total, total unwohl gef\u00fchlt. Und dann habe ich mir gedacht: \u201eOkay, also das war halt einfach, das warst Du nicht. Das h\u00e4ttest Du nie sein k\u00f6nnen diese Vaterrolle.\u201c Und die Rolle, so wie ich sie ausgef\u00fcllt habe, war dann in meinen Augen doch ganz gut. Das Problem an der Sache war, f\u00fcr M\u00fcnchner Verh\u00e4ltnisse haben wir halt sehr fr\u00fch Kinder bekommen. #00:12:59-2#<\/p>
PETER: Okay. #00:12:59-2#<\/p>
CHRISTIAN: Also wenn ich jetzt schau, wir haben ein Klassentreffen von der Grundschule aus. Da gibt\u2019s ein paar, die haben halt mit 20 \u2013 Anfang 20 \u2013 das erste Kind und das ist am Land drau\u00dfen durchaus noch normal. Jetzt haben wir mit Mitte 20 in M\u00fcnchen die Paula bekommen. So in unserem gleichaltrigen Freundeskreis hatte keiner Kinder. Also ich konnte mich da auch mit keinem dr\u00fcber austauschen. Meine Frau hat schon immer gesagt: \u201eSo wie Du das machst, machst Du das gut.\u201c Aber, ja, das ist dann irgendwie auch eine Meinung, vielleicht auch die Wichtigste. Aber man macht sich\/ Oder ich habe mir dann trotzdem meine Gedanken gemacht. Und\/ #00:13:40-0#<\/p>
PETER: Wie hast Du Dich informiert? Hast Du irgendwelche B\u00fccher gelesen? Oder H\u00f6rb\u00fccher? Oder im Internet? Gibt\u2019s da etwas, wo Du sagen kannst: \u201eJa, das hat mir geholfen in der Zeit bei der Orientierung oder um meine Vaterrolle finden?\u201c #00:13:53-6#<\/p>
CHRISTIAN: Ja, ich h\u00e4tte es machen sollen. Ich habe es nicht gemacht. Also ich lese gern und viel. Und dadurch, ja, nein, den pers\u00f6nlichen Austausch h\u00e4tte ich gesucht, den habe ich nicht gefunden. Und das habe ich nicht gemacht. Also das w\u00e4re\/ Jetzt so den Blog den Du hast, also toll, super. Genau sowas h\u00e4tte es eigentlich, h\u00e4tte es f\u00fcr mich geben m\u00fcssen. Wahrscheinlich h\u00e4tte ich nicht danach gesucht. Das w\u00e4re jetzt das andere Problem gewesen dann von mir zu dem Zeitpunkt. Aber genau so, also ich finde es ganz toll. Und das, sowas h\u00e4tte mir geholfen. Deswegen war das ein langer und teilweise auch f\u00fcr mich sehr, sehr schwieriger Prozess. #00:14:30-6#<\/p>
PETER: Was war das Schwierigste f\u00fcr Dich an dieser Rollenfindung? #00:14:35-6#<\/p>
CHRISTIAN: Den Zeitpunkt nicht zu kennen oder zu wissen: Okay, jetzt bist Du in einer Vaterrolle drin, wo Du Dich wohl f\u00fchlst. Und auch wohl f\u00fchlen darfst. Ich habe halt nur die Rollenbilder oftmals der Frauen drumherum gesehen (lachend) und das war halt nicht meine Rolle. Und deswegen wusste ich auch nicht: Passt jetzt die Rolle? Ist die Vaterrolle so in Ordnung f\u00fcr Dich? Passt\u2019s den Kindern? Also ich bin mir sicher, jetzt hier im Nachhinein auch wie die Paula begeistert ist, alles was kreucht und fleucht und mit Natur und mit Tieren. Und auch gerne liest und auch Spa\u00df dabei hat, hat das, war das in meinen Augen sehr gut. Aber diese Best\u00e4tigung auch mit dem Artikel, wie jetzt sich die Kinder entwickelt haben, wie man selber auch dann irgendwann mal merkt: \u201eHey, die anderen Eltern kochen auch nur mit Wasser.\u201c Der Prozess war einfach schwer. #00:15:31-6#<\/p>
PETER: Mhm (bejahend) Okay. Das kann ich mir vorstellen. Das ist eben wirklich, man muss sich finden und man muss auch die intuitiv das Vertrauen haben, dass man das richtig macht, was man macht, ja. Das ist, glaube ich, so die gr\u00f6\u00dfte Herausforderung. #00:15:47-7#<\/p>
CHRISTIAN: Genau. Ganz genau. #00:15:48-5#<\/p>
PETER: Okay. Gibt es eine F\u00e4higkeit oder eine St\u00e4rke, die Du durch Deine Kinder neu entdeckt hast? Oder weiter entwickelt hast? #00:15:56-8#<\/p>
CHRISTIAN: Ja, dass man einfach die Welt, ja, bisschen mit anderen Augen einfach sieht. H\u00f6rt sich jetzt komisch und total (lacht) philosophisch an, aber viele Sachen oder das meiste hat einfach einen ganz einen anderen Stellenwert. Kinder sind was Fundamentales. Wenn es den Kindern gut geht und der Familie gut geht, also so schlimm das drumrum, so schlimm kann es eigentlich gar nicht sein. Vielleicht in einer Situation, in der Du selbst schon, dass man sich mordsm\u00e4\u00dfig mal aufregt. Aber dann mit ein bisschen zeitlichem Abstand, dass man sich da dann gro\u00dfartig in irgendwas reinsteigert oder das l\u00e4ngerfristig, wenn eigentlich im Hintergrund das Fundament passt, das hat mir da schon sehr geholfen. Das andere wiederum ist, die Kehrseite was sein kann, wenn es in der Familie nicht l\u00e4uft, wenn die Kinder krank sind, da irgendwas nicht passt, dann kann die Sonne noch so sch\u00f6n scheinen, dann kann es noch grad so gut gehen mit dem Beruf. Dann werde ich auch nicht froh. #00:16:50-6#<\/p>
PETER: Mhm (bejahend) Ja, das kann ich gut nachvollziehen, ja. Es gibt \u2013 glaube ich \u2013 nichts schlimmeres, als wenn man seine eigenen Kinder krank oder leiden sieht. Oder mit Schmerzen. #00:17:00-4#<\/p>
CHRISTIAN: Ganz genau. #00:17:01-2#<\/p>
PETER: Und das\/ #00:17:01-2#<\/p>
CHRISTIAN: Und ja, was es auch noch gibt, was wir erfahren haben: Was hei\u00dft m\u00fcssen? Also ich denke, was wir gelernt haben, da w\u00fcrde mir jetzt die Silvia auch zustimmen: Wenn man Kinder dann mal hat, es gibt f\u00fcr uns nichts sch\u00f6neres, aber es gibt auch nichts Stressigeres oder keine stressigeren Situationen, als die, die die man mit Kindern erf\u00e4hrt. Und wir haben es auch im Bekanntenkreis mitbekommen. Es kommt ein Kind, teilweise ungeplant, teilweise weil man versucht, vielleicht eine Beziehung zu kitten.<\/p>
Halte ich f\u00fcr schwierig, dass da die Kind\/ das Kind die L\u00f6sung sein soll oder sein kann. Also die Kinder sind ein Spiegelbild von uns, wenn wir gestresst sind, sind es die Kinder auch. Und insbesondere mit Kindern kommt auch viel Stress, weil man sich noch nicht klar ist: Wie geht man\/ welchen Weg der Erziehung schl\u00e4gt man ein? Gemeinsam, wo tickt man gleich? Oder auch ganz banal, wenn alle krank sind oder wenn einfach viel Schlafentzug da ist, dann streitet man oftmals wegen den kleinsten Sachen, was leicht wieder zu kitten ist, wenn man wirklich auf einer Wellenl\u00e4nge ist.<\/p>
Aber wenn man das nicht ist, also dann glaube ich, das Kind das auch ein unheimlicher Stressor sein kann, dann wird\u2019s um so schwerer. Meine Frau und ich \u2013 davon bin ich \u00fcberzeugt \u2013 wir passen wunderbar zusammen. Wir haben, was Moral-, Ethik-Vorstellungen betrifft, haben wir einen tollen Gleichklang. Das hei\u00dft nicht, dass wir immer einer Meinung sind. Das absolut nicht. Aber so, einfach wieder vom Fundament her, haben wir die gleiche Ausrichtung und deswegen funktioniert es auch so gut. Wenn das nicht der Fall ist, dann glaube ich, wird\u2019s schon schwer. #00:18:49-0#<\/p>
PETER: Ja, das ist schon, wie Du gesagt hast: Wenn die Beziehung zwischen Mann und Frau nicht stimmig ist, dann wird\u2019s stressig, ja. Dann ist es wirklich ein Stressfaktor. Das stimmt, ja. Eine andere Frage, das ist so die Leitfrage von diesem Podcast eigentlich: Gab es eine oder mehrere Situationen, wo Du gesagt hast oder wo Du Dich gefragt hast: \u201eIst es bei anderen eigentlich auch so?\u201c #00:19:13-8#<\/p>
CHRISTIAN: (lacht) Ah ja, nat\u00fcrlich. Also jetzt wo man eine gewisse \u2013 ja, was hei\u00dft Souver\u00e4nit\u00e4t, das kann man jetzt vielleicht nicht sagen \u2013 aber eine gewisse Erfahrung haben, da gehen die\/ tendiert das jetzt doch mittlerweile gegen Null. Weil wir wissen, es ist auch bei anderen so. Mittlerweile haben auch viel in unserem Bekanntenkreis haben nachgezogen mit Kindern. Und wenn wir uns unterhalten, was alles passieren kann, nat\u00fcrlich denkt man sich am Anfang, man geht irgendwo einkaufen, Friede, Freude, Eierkuchen. Die Paula bekommt irgendwas nicht in die Hand im Einkaufsmarkt und im Endeffekt die unterh\u00e4lt bis man wieder drau\u00dfen ist, schreit, weint, beklagt sich, schimpft.<\/p>
Also da habe ich am Anfang schon auch verzweifelt und dachte mir: \u201eDas gibt\u2019s ja gar nicht.\u201c Und wenn man sich dann umschaut, dann komischerweise alle Kinder die man sieht, sind dann grade Engel. Und haben so einen Heiligenschein dr\u00fcber. Und also das wissen wir jetzt auch, das ist halt absolut nicht der Fall. Und ich muss auch immer lachen, wenn \u00e4ltere Kinder herkommen \u2013 wir sind irgendwo unterwegs \u2013 und kommen her: \u201eMein Gott, haben Sie tolle Kinder und wohlerzogene Kinder. Die sind bestimmt immer so brav.\u201c #00:20:29-3#<\/p>
PETER: Genau, ja. #00:20:29-3#<\/p>
CHRISTIAN: Und da sage ich dann auch: \u201eJa mei, wenn Sie w\u00fcssten\u201c oder \u201eIch kann\u2019s Ihnen gern einmal einen Tag ausleihen.\u201c Und ist nat\u00fcrlich jetzt lustig und sehen wir in der Regel jetzt auch. Wenn es dann mal so einen Aufstand gibt, dann ist das in Ordnung, das geh\u00f6rt dazu. Ein Kind ist einfach nicht ausgeglichen. #00:20:47-4#<\/p>
PETER: Genau. #00:20:47-4#<\/p>
CHRISTIAN: Aber dass man jetzt da dran verzweifeln und denken: \u201eOh Gott, ist das bei anderen nicht so?\u201c da sind wir jetzt schon dr\u00fcber. #00:20:52-0#<\/p>
PETER: Genau. Aber das kann am Anfang sehr verunsichern, wenn man das noch nie erlebt hat. Und dann sich fragt: \u201eOh mein Gott, ja, \/\/ was passiert da grade?\u201c #00:20:59-6#<\/p>
CHRISTIAN: \/\/ Total. \/\/ Absolut. #00:20:59-7#<\/p>
PETER: Dann eine Frag noch, die mich pers\u00f6nlich interessiert: Warst Du bei den Geburten dabei? #00:21:07-5#<\/p>
CHRISTIAN: Ich war dabei. Das war klar, da will ich dabei sein. Und bei der ersten Geburt, also die hat mit Einsetzen der Wehen und als wir im Krankenhaus waren, hat knapp 14 Stunden gedauert. Also die war ganz, ganz schlimm, die Geburt. Entschuldigung (hustet) Ganz, ganz schlimm. Also f\u00fcr meine Frau mit Sicherheit noch schlimmer als f\u00fcr mich. Aber auch f\u00fcr mich, als ich gesehen habe, meine Frau unter Schmerzen und es ging nichts voran. Das Klinikpersonal, irgendwie hatte keiner Zeit, weil es dann einen Schichtwechsel gab und was wei\u00df ich was.<\/p>
Und dann hat man uns nach der Geburt vergessen. Und ich sa\u00df dann da, teilweise sa\u00df ich mal irgendwo in der Ecke hinten und eine Hebamme hing auf meiner Frau drauf. Die eine war unten, irgendeine ist drumrum noch gelaufen. Also das war, war wichtig \u2013 auch f\u00fcr mich \u2013 dass ich da dabei war. Aber das war auch f\u00fcr mich war das ganz, ganz grausam, schlimm. Weil ich mir gedacht habe: \u201eOh Gott, die, meine Frau, die Paula.\u201c Die zweite war dann zwar kurz, aber auch nicht wirklich toll. Und jetzt die dritte Geburt hatten wir in einem Geburtshaus bei uns in Landshut. Haben wir uns verabschiedet von den Kliniken. #00:22:24-3#<\/p>
PETER: Ja. #00:22:25-2#<\/p>
CHRISTIAN: Und haben wir nur mit Hilfe einer \u2013 oder von zwei Hebammen, es kam eine dazu \u2013 in einem sehr intimen Umfeld haben wir den\/ kam der Max auf die Welt. Und das war so ein wundersch\u00f6nes Erlebnis. Und war dann auch ein\/ Also unsere Familienplanung ist jetzt mal abgeschlossen. Ich meine, das kann man jetzt nie so mit Sicherheit sagen. Aber das war auf jeden Fall ein toller Abschluss der Trilogie, sag ich jetzt mal. #00:22:50-2#<\/p>
PETER: Mhm (bejahend) Das, was Du beschreibst, diese Ohnmacht die man da als Mann hat bei der Geburt, weil man eigentlich nur noch zu schaut und mit die Schmerzen empfindet aber eigentlich nichts machen kann. Das beschreiben viele M\u00e4nner eben als sehr, ja, einfach ohnm\u00e4chtig. Oder, man ist ohnm\/ man kann nichts tun. Au\u00dfer, da zu sein und das ist halt\/ #00:23:13-6#<\/p>
CHRISTIAN: Genau. Ja, und das auch nochmal: Ich konnte ja dann nicht mal hin \u2013 also zeitweise \u2013 an meine Frau, wenigstens die Hand nehmen. Sondern also ich war da, aber auch nicht. Und das, ja, also ganz schlimm, musste ich auch daran knabbern. Also das war jetzt kein so tolles\/ Als die Paula dann da war und die Paula dann bei meiner Frau im Arm und bei mir im Arm und wir da geweint haben, war f\u00fcr sich nat\u00fcrlich wunder, wunder sch\u00f6n. Aber die Geburt, das davor, war grausam teilweise. #00:23:44-7#<\/p>
PETER: Okay. Was macht Ihr beide, wenn Ihr verschiedene Ansichten habt in Erziehungsfragen? Wie l\u00f6st Ihr das? #00:23:52-5#<\/p>
CHRISTIAN: (lacht)\u00a0<\/strong>Wir haben nat\u00fcrlich davor beschlossen, wie viele Eltern wahrscheinlich auch, wir machen es nicht so wie beispielsweise unsere Eltern oder die. Wir sind, wir besprechen alles davor, keiner f\u00e4llt dem anderen in den R\u00fccken. Und, ja, das hat sich jetzt\/ in der Praxis ist das gar nicht so einfach. Wir haben da schon einen Gleichklang und eine Linie. Und wenn wir das vor allem auch mitbekommen, ich: \u201eDie Mama sagt das\u201c oder die Mama jetzt: \u201eDer Papa sagt das\u201c dann versuchen wir auch hinterher zu sagen: \u201eOkay, ist klar. Ich war jetzt auf Deiner Seite. Aber vielleicht \u00fcberleg Dir das doch mal.<\/p>Machen wir das doch in Richtung so. Oder da h\u00e4ttest Du vielleicht besser reagieren k\u00f6nnen.\u201c Aber die Paula wird da auch schon gewiefter, da die Eltern mal gegeneinander auszuspielen. Und aber so grunds\u00e4tzlich haben wir nie das Problem gehabt, zu sagen: \u201eAlso ich will, dass die Erziehung in die Richtung geht.\u201c Keine Ahnung, irgendwie streng. Bis zu v\u00f6llig liberal und das Kind da darf alles. Also dass da zwei so Welten aufeinander prallen und dann auch kein Kompromiss gefunden werden kann, die Problematik hatten wir nicht. #00:24:58-6#<\/p>
PETER: Aber habe ich das richtig verstanden, das hei\u00dft, wenn Du jetzt merkst, dass Deine Frau etwas macht wo Du nicht so gut findest, dann l\u00e4sst Du sie es machen. Und Ihr besprecht das hinterher, oder wie? Habe ich das? #00:25:08-7#<\/p>
CHRISTIAN: Genau. #00:25:09-2#<\/p>
PETER: Ja. #00:25:10-2#<\/p>
CHRISTIAN: Das ist der Plan. In der Praxis gab\u2019s auch schon von beiden Seiten, wo die Paula\/ die Silvia dann sagt, das und das, vielleicht auch aus einem \u00c4rgernis heraus. Weil die Paula, der Felix gerade irgendwas angestellt hat, obwohl wir es davor verboten haben. Oder gesagt haben: \u201eBitte macht das nicht.\u201c Dass ich dann auch sage: \u201eNein, das passt schon.\u201c Und da der Silvia in den R\u00fccken falle oder sie mir, das gibt es schon auch. Das tut dann dem einen hinterher dann immer leid. Und wir schauen, dass wir das wieder gemeinsam irgendwie ausrichten. Aber meistens funktioniert es wirklich so, dass man dann zuh\u00f6rt oder ich zuh\u00f6re, und dann hinterher zur Silvia sage: \u201c Du, das fand ich jetzt nicht so ganz toll. Schau mal, wenn ich jetzt die Paula gewesen w\u00e4re, h\u00e4tte ich mich so gef\u00fchlt.\u201c<\/p>
Und dann auch die Silvia oftmals sagt und genauso andersrum auch: \u201eJa, stimmt. Hast recht. Das n\u00e4chste Mal probieren wir es anders.\u201c Aber da direkt w\u00e4hrend dem Erziehungs-Akt \u2013 sage ich mal \u2013 da einzugreifen, das kommt dann doch selten vor. #00:26:15-1#<\/p>
PETER: Mhm (bejahend) Okay. Kinder sind ja bekanntlich ganz gro\u00dfe Lehrmeister. Gibt es etwas, was Du von Deinen Kindern gelernt hast? #00:26:25-0#<\/p>
CHRISTIAN: Ja. Wieder gelernt, muss man auch sagen. Ich, das, was ich wieder gelernt habe und was ich auch in\/ Also wir investieren ja gern in Immobilien und sind da viel unterwegs, und ich auch beratend t\u00e4tig. Und es wird ja \u2013 auch in Deutschland \u2013 wird ja viel einfach von vornherein kaputt geredet. Einer sagt irgendwas, es gibt irgendeine Meldung, und dann kommt: \u201eDas kann nicht gehen. Das funktioniert nicht, das ist schlecht.\u201c Und einfach, dass man von Kindern so eine gesunde Naivit\u00e4t einfach wieder mitbekommt. Und einfach wirklich hinterfragt und nicht einfach\/ Das Schlimmste ist, wenn man etwas googelt, weil dann wei\u00df man sowieso nicht mehr was jetzt richtig oder falsch ist. #00:27:07-1#<\/p>
PETER: Ja. #00:27:07-1#<\/p>
CHRISTIAN: Sondern einfach mal mit einer gesunden Naivit\u00e4t ran geht, alles mal mit anderen Augen betrachtet. Auch mit Kinderaugen unvoreingenommen. Das ist was, das wieder zu lernen und das dann \u2013 funktioniert bei mir auch nicht immer \u2013 aber wenn man sich das bewusst macht, und das wieder sich irgendwie zu Eigen machen kann: Es ist ganz was Tolles. Und das man sich halt auch an den kleinsten Sachen freut. Und dass einem klar ist, dass man halt oftmals nur einen beschr\u00e4nkten Horizont hat. Und wenn f\u00fcr die Paula ein Spielzeug kaputt geht \u2013 irgendwas, das Lieblings-Spielzeug \u2013 mei, die Welt dreht sich nat\u00fcrlich trotzdem weiter.<\/p>
Aber dass das in diesem kleinen Kosmos, in der kleinen Welt, einfach der Weltuntergang grad ist. Und dass man dann tr\u00f6stet und nicht sagt: \u201eJa, ist doch wurscht, Du hast noch ein anderes.\u201c Sondern das halt wirklich annimmt und diese kleine Welt einfach da ein Teil davon ist. Und einfach die mal so klein sein lasst. Und da, also das ist einfach ganz, ganz was Tolles und was Fabelhaftes. Und da bin ich meinen Kindern total dankbar, dass ich das durch sie wieder geschafft habe, so einfach die Welt teilweise zu sehen. #00:28:17-7#<\/p>
PETER: Sehr sch\u00f6n, ja. Also das k\u00f6nnen Kinder sehr gut. (lacht) #00:28:21-7#<\/p>
CHRISTIAN: Ja. #00:28:21-7#<\/p>
PETER: Das stimmt. Was mich noch interessieren w\u00fcrde, so als Abschluss-Frage: Wie ist die Rollenaufteilung bei Euch? Also arbei\/ Deine Frau arbeitet nicht, das habe ich schon geh\u00f6rt. Aber wie ist das bei Dir? #00:28:35-6#<\/p>
CHRISTIAN: Also ich, wir haben ja jetzt das Gl\u00fcck, falls mich da dann einer googeln sollte, ich habe eine Homepage \u00fcber Immobilien-Investments. Das zum, also haupts\u00e4chlich auch einfach nur f\u00fcr uns zu zweit gestartet, halt dass wir in Immobilien investieren. Und mittlerweile ist es einfach so, dass wir uns dadurch Freizeit kaufen k\u00f6nnen, dass meine Frau daheim bleibt. Und dass auch ich einfach daheim bleibe, jetzt mittlerweile seit neun Monaten.<\/p>
Und auch jetzt das n\u00e4chste Jahr ist bereits wieder genehmigt, daheim zu bleiben. Und dadurch haben wir jetzt so die klassische Rollenverteilung, wo davor wirklich die Silvia die Mama war und sich alles im Haus, um Haus, um die Kinder, um alles gek\u00fcmmert hat. Und ich halt drumrum geschaut habe, dass das irgendwie alles l\u00e4uft, finanziell, beruflich, einfach was sonst noch au\u00dferhalb anf\u00e4llt. Und oftmals dann nicht so am Familienleben teilgenommen habe. Das ist jetzt was, das ist jetzt aufgeweicht diese Rollenverteilung. Gut, heute in der Fr\u00fch hat die Silvia die Kids in den Kindergarten gebracht. Letzte Woche habe jeden Tag ich die Kinder in den Kindergarten gebracht. Meistens hole ich sie auch grade am Nachmittag ab. Wir gehen zusammen einkaufen. Meine Frau und ich gehen zusammen wieder Kaffee trinken.<\/p>
Deswegen wird das da jetzt durchaus wieder aufgeweicht. Und ich finde es einfach nur toll, da richtig teilhaben zu k\u00f6nnen. Wobei jetzt, Einschr\u00e4nkung jetzt, seitdem der Max da ist, mit Stillen und allem. Also der Max ist grade das Kind der Silvia. Und Paula und Felix sind dann jetzt mehr einfach grad mein Part. Aber vieles geht auch da zusammen oder zu f\u00fcnft. Und das ist wunderbar. #00:30:22-2#<\/p>
PETER: Ja, das ist nat\u00fcrlich eine sehr sch\u00f6ne Situation, die Ihr da habt, dass Ihr Euch das so nehmen k\u00f6nnt, die Zeit f\u00fcr die Kinder und f\u00fcr Euch. Das ist, glaube ich, etwas wo sich viele w\u00fcnschen. #00:30:35-3#<\/p>
CHRISTIAN: Ja, richtig. Man kann nat\u00fcrlich dann, oder was hei\u00dft man kann, je nachdem, wie man das betreibt oder was man halt f\u00fcr eine L\u00fccke findet. Wir leben jetzt auch nicht wie Gott in Frankreich. Aber uns ist das einfach bewusst, uns geht\u2019s gut. Und wir schaffen es einfach, Geld gegen Freizeit. Also den Verdienst, den lassen wir da gerne \u2013 den jetzt ich als Beamter bekommen w\u00fcrde \u2013 den lasse ich da gerne liegen und tausche das lieber gegen Freizeit ein. Denn wir m\u00fcssen uns alle klar sein, umgekehrt irgendwann mal im Alter oder wenn es sp\u00e4ter wird, der Deal in die andere Richtung funktioniert einfach nicht. #00:31:12-1#<\/p>
PETER: Mhm (bejahend) Genau. #00:31:11-9#<\/p>
CHRISTIAN: Und ein ber\u00fchmtes Beispiel ist ja Steve Jobs, den nach wie vor viele f\u00fcr seine, f\u00fcr das was er erreicht hat mit Apple, nach wie vor feiern und preisen und schon fast Gott-Status hat. Und daweil hat er dann auch am Sterbebett gezweifelt, ob das so richtig war. Oder ob er nicht einfach mehr Zeit mit der Familie verbringen h\u00e4tte sollen. Und mir ist es einfach wichtig, dass irgendwann mal ich sage oder auch meine Kinder sagen: \u201ePapa, das hast Du gut gemacht. Sch\u00f6n, danke, dass Du Zeit mit uns verbracht hast.\u201c Und das ist mehr wert, als jeder Euro am Konto in meinen Augen. #00:31:45-3#<\/p>
PETER: Das w\u00fcrde ich gerne so stehen lassen. Das ist wundersch\u00f6n. #00:31:50-1#<\/p>
CHRISTIAN: Danke. #00:31:51-6#<\/p>
PETER: Christian, vielen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast. Es hat mega Spa\u00df gemacht, mit Dir das Interview zu f\u00fchren. \/\/ Und Deine Antworten sind auch sehr \u2013 finde ich \u2013 sehr inspirierend. Ich werde Informationen \u00fcber Dich, \u00fcber das was Du machst oder wie Ihr lebt, in den Shownotes verlinken. Und, ja, in dem Fall w\u00fcnsche ich Dir noch viel Spa\u00df mit Deinen drei Kindern und einen sch\u00f6nen Tag nach Landshut. #00:32:14-9#<\/p>
CHRISTIAN: \/\/ Danke. \/\/ Ja, vielen Dank. Danke Peter, sch\u00f6ne Gr\u00fc\u00dfe in die Schweiz und bis dann. #00:32:20-2#<\/p>
PETER: Danke. Tschau. #00:32:20-9#<\/p>