{"id":7276,"date":"2022-10-23T20:06:49","date_gmt":"2022-10-23T18:06:49","guid":{"rendered":"https:\/\/praxis-michalik.ch\/?p=7276"},"modified":"2022-10-23T20:13:18","modified_gmt":"2022-10-23T18:13:18","slug":"katja-grach-ich-war-oder-bin-ein-workaholic-023","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/praxis-michalik.ch\/katja-grach-ich-war-oder-bin-ein-workaholic-023\/","title":{"rendered":"Katja Grach: Ich war oder bin ein Workaholic 023"},"content":{"rendered":"\t\t
<\/p>\r\n\t<\/div> \r\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
Sollen wir Zeit miteinander verbringen oder lieber putzen? Das sind dann Dinge, auf die wir nicht vorbereitet waren.<\/p><\/blockquote>
Katja erz\u00e4hlt im Interview:<\/p>
- Pl\u00f6tzlich entscheidest du wirklich f\u00fcr einen anderen Menschen und das kann dir niemand abnehmen.<\/li>
- Ich habe mir gedacht, als absoluter Workaholic, ich gehe sofort wieder arbeiten.<\/li>
- Als unser Sohn in die Krippe gegangen ist, war auf einmal dieser Organisationsaufwand und dieses Es-darf-nichts-dazwischen-kommen, druck da.<\/li>
- Ich bin dann ein halbes Jahr gependelt und habe mir dann einen anderen Job gesucht. Und meine Jobs danach an Kinderbetreuungssituationen angepasst.<\/li>
- Die Zeit als Paar ist immer mehr verschwunden.<\/li>
- Und irgendwann ist man nur mit dem Kind besch\u00e4ftigt und Fragen tauchen auf:
Soll man sich einen Babysitter holen?
Wie viel Geld ist man bereit auszugeben, um gemeinsam ins Kino zu gehen?<\/li><\/ul>Aber jetzt endlich zum Podcast!<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/section>\n\t\t\t\t
\n\t\t\t\t\t\t \n\t\t\t\t\t\n\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\n\t\t\t<\/div>Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Spotify<\/strong>. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfl\u00e4che unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.<\/p> Mehr Informationen<\/a> <\/div>
Inhalt entsperren<\/a> Erforderlichen Service akzeptieren und Inhalte entsperren<\/a> <\/div> <\/div> <\/div><\/div>\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\n\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\tAbonnieren Sie unseren Podcast<\/strong><\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/section>\n\t\t\t\t
\n\t\t\t\t\t\t \n\t\t\t\t\t\n\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t<\/a>\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\n\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t<\/a>\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/section>\n\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t \n\t\t\t\t\t\n\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\tShownotes:<\/h2>
krachbumm.com<\/a>\u00a0 \u2013 Lifestyle, Sex & Elternschaft ist ein Blog \u00fcber\u00a0Sexualit\u00e4t in allen Facetten \u2013 ob zwischen den Eltern oder wie mensch mit den Kindern am besten dr\u00fcber redet, Verh\u00fctung, Pr\u00e4vention sexualisierter Gewalt oder auch die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentit\u00e4t der Kinder. Es geht um\u00a0Unbesprochenes, Vergessenes, Ignoriertes und \u00fcberhaupt die blinden Flecken des Erwachsenenlebens mit und ohne Kind. Manchmal unterhaltsamer, manchmal auch nur aufw\u00fchlend.
Zu den Links:<\/p>www.krachbumm.com<\/a>
www.umstandslos.com<\/a>
www.liebenslust.at\/blog<\/a><\/p>\u00a0<\/div><\/div><\/div><\/div><\/div><\/div><\/div><\/div>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/section>\n\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t \n\t\t\t\t\t\n\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\n\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t<\/span>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\n\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\tIch lese lieber:<\/p>
Transkript:<\/h2>
PETER: Mein heutiger Interviewgast bei Eltern Podcast ist Katja aus dem wundersch\u00f6nen Graz in \u00d6sterreich. Hallo, Katja. #0:00:09-4#<\/p>
KATJA: Hallo. #0:00:11-7#<\/p>
PETER: Liebe Katja, erz\u00e4hl uns doch erst einmal, wer du bist, was du machst und wie viele Kinder du hast. #0:00:16-6#<\/p>
KATJA: Also ich bin eigentlich Sexualp\u00e4dagogin, komme aus der Erwachsenenbildung. Also die Vermittlung von Bildung ist ein ganz wichtiges berufliches Thema von mir, und ich schreibe auch einen Blog im Internet, der sich nennt: Krach.com \u2013 Lifestyle, Sex und Elternschaft \u2013 wo ich eben genau diese Themen versuche zu vermitteln. Und ich bin Mutter eines dreieinhalbj\u00e4hrigen Sohnes. #0:00:47-2#<\/p>
PETER: Ich finde es nur spannend, weil ich habe dich eben \u00fcber deinen Blog gefunden und den finde ich wirklich sehr, sehr interessant, vor allem auch, weil das Thema Sexualit\u00e4t oft, sage ich jetzt einmal, ein Tabu-Thema ist f\u00fcr unsere Gesellschaft (lacht). Und ich finde, du machst das auf eine sehr, sehr erfrischende Art und Weise. #0:01:04-6#<\/p>
KATJA: Danke sehr (lacht). #0:01:07-0#<\/p>
PETER: Und ich kann es wirklich jedem empfehlen, diesen Blog anzuschauen. Was mich interessieren w\u00fcrde, ist, was hat sich durch deine Kinder in deinem Leben ver\u00e4ndert? #0:01:17-0#<\/p>
KATJA: Also der erste gro\u00dfe Brocken war so dieses Gef\u00fchl von Verantwortung, also man hat ja vor Kindern immer wieder schon einmal das Gef\u00fchl, dass man f\u00fcr bestimmte Dinge her Verantwortung \u00fcbernimmt, ob das jetzt im beruflichen Kontext ist oder f\u00fcr ein Haustier oder was auch immer, aber diese so Lebensentscheidungen zu treffen f\u00fcr so einen kleinen Menschen, also geht es jetzt um ja, impfen, nicht impfen, das ist ja also ein ganz ein gro\u00dfes Elternthema, aber auch sonstige \u00e4rztliche Behandlungen. Also du entscheidest ja wirklich f\u00fcr einen anderen Menschen und das kann dir niemand abnehmen. Da habe ich schon ein bisschen eine Ehrfurcht bekommen (lacht), also, was das bedeutet. #0:01:59-8#<\/p>
PETER: Ja und war das speziell in diesen Entscheidungsfragen eben Impfen oder hast du das auch an anderen Dingen gemerkt? #0:02:05-4#<\/p>
\u00a0<\/p>
KATJA: Ja, auch. Auch, weil, ich wei\u00df nicht, wie hoch lasse ich das Kind fiebern (lacht), wann gebe ich welche Medikamente? Solche Sachen, aber auch einen Kinderkrippenplatz oder Kindergartenplatz zu suchen, weil nat\u00fcrlich, wenn andere Personen das eigene Kind betreuen, die ja sehr, sehr viele Stunden mit dem verbringen und das Kind eben auch mitpr\u00e4gen. Und das entscheide ich nat\u00fcrlich auch mit. Was w\u00fcnsche ich mir f\u00fcr ein Umfeld f\u00fcr mein Kind und eben, was w\u00fcnsche ich mir und was m\u00f6chte ich auch nicht haben? #0:02:45-5#<\/p>
PETER: Genau. Da bekommt die Verantwortung eine ganz neue Dimension, das stimmt, ja (lacht). Wie war das im Bereich Arbeitsleben? Also was hat sich da f\u00fcr dich ver\u00e4ndert? #0:02:56-4#<\/p>
KATJA: Ich war ja ganz naiv. Also ich habe mir gedacht, ich gehe ja gar nicht in Elternzeit. Also in \u00d6sterreich gibt es ja die M\u00f6glichkeit, bis zu drei Jahre zu Hause zu bleiben gegen Karenzgeld, und meine eigene Mutter war nur im Mutterschutz diese paar Wochen vor und nach der Geburt und die war nie wirklich in Karenz. Hat nat\u00fcrlich schon gearbeitet, aber nicht so viel, und das ist irgendwie mit Kinderbetreuung gut ausgegangen. Ich habe mir gedacht, als absoluter Workaholic, ich gehe sofort wieder arbeiten und Teilzeit und ich brauche das. Und dann war ich sehr froh, dass ich aufgrund meines Kaiserschnitts ein paar Wochen l\u00e4nger zu Hause bleiben durfte und diese Entscheidung hinausschieben konnte, und habe dann gemerkt so, puh, das wird nicht so funktionieren, anstatt Teilzeit doch lieber nur geringf\u00fcgig.<\/p>
Und selbst das war mir eigentlich zu viel, vor allem ich musste pendeln. Also ich hatte einen Arbeitsweg von ein bisschen mehr als einer Stunde zu bew\u00e4ltigen in eine Richtung und mein damaliger Partner und ich haben uns ausgemacht gehabt, wir machen halbe-halbe, das erste halbe Jahr bin ich zu Hause bei unserem Sohn und dann ist er zu Hause. Und dieser Wiedereinstieg war dann schon schwierig, weil das war so irgendwie von Null auf 100 wieder, hat mir zwar gefallen, aber ich habe dann auch gemerkt, als unser Sohn in die Krippe gegangen ist dann, das ist unpackbar, also dieser Organisationsaufwand und dieses Es-darf-nichts-dazwischen-kommen, es darf auch kein Unfall passieren auf dieser Strecke zwischen Kinderkrippe und Arbeitsstelle, weil, wenn ich zu sp\u00e4t komme, dann geht sich alles nicht mehr aus und ich bin im Endeffekt um f\u00fcnf Uhr Nachmittag so was von ersch\u00f6pft, obwohl ich nicht viele Stunden gearbeitet habe, und es war unertr\u00e4glich.<\/p>
Also ich bin dann ein halbes Jahr gependelt und dann habe ich mir einen anderen Job gesucht. Und eigentlich meine Jobs danach angepasst an Kinderbetreuungssituationen und vor allem, was f\u00fcr mich gut funktioniert, um eine halbwegs ausgeglichene Mutter zu sein (lacht). #0:05:09-4#<\/p>
PETER: (Lacht) Ja, okay. Genauso die Zeit f\u00fcr sich praktisch, die man auch braucht, um sich zu erholen. #0:05:16-2#<\/p>
KATJA: Ja. Oder \u00fcberhaupt einfach nicht so komplett geschlaucht dann zu sein von diesem ganzen Spie\u00dfrutenlauf. Also ich habe das Gef\u00fchl, man hat so viele Wege, und das ist so wenig Zeit und m\u00f6chte dann auch ansprechbar sein f\u00fcr sein Kind und wirklich Zeit mit ihm verbringen und nicht einfach genervt sein, wenn man eben so m\u00fcde ist von anderen Dingen. #0:05:35-7#<\/p>
PETER: Du hast gesagt, ihr habt so ein Modell gehabt, fifty-fifty, das hei\u00dft, das erste halbe Jahr warst du daheim und das zweite halbe Jahr war dein Partner. Und jetzt hast du erz\u00e4hlt, als du dann wieder berufst\u00e4tig warst, das war so recht anspruchsvoll. Wie war das aber, als du daheim warst? #0:05:54-9#<\/p>
KATJA: Wir hatten ausgemacht, dass die Person, die die Kinderbetreuung \u00fcbernimmt, nicht automatisch die Hausarbeit \u00fcbernimmt. Also die haben wir uns trotzdem geteilt, also war es jetzt, unter Anf\u00fchrungszeichen, nur die Kinderbetreuung. Das hat sowieso ganz gut gepasst, aber der Schock f\u00fcr mich war der, dass einfach, weil ich einer der Ersten war aus meinem Freundes- und Familienkreis, die ein Kind bekommen hat, niemand Zeit hatte f\u00fcr mich am Vormittag (lacht), weil alle in der Arbeit waren. Und wenn ich dann ein Kaffeetrinken-Date ausgemacht habe mit jemandem und das kurzfristig abgesagt wurde, dann war ich wild verzweifelt, weil mein Sozialkontakt f\u00fcr diese Woche ist einfach fl\u00f6ten gegangen (lacht).<\/p>
Es war auch gepr\u00e4gt von einer gewissen Einsamkeit und wo einfach ein Austausch mit anderen erwachsenen Personen gefehlt hat, das habe ich schwierig gefunden. Und dass auch jemand die gleichen Sorgen und N\u00f6te kennt wie man selber in der Situation. Es sind dann danach alle schwanger geworden, aber das hat ein bisschen gedauert (lacht). #0:07:09-0#<\/p>
PETER: Aha, okay. Was hat sich f\u00fcr dich in der Beziehung zu deinem Partner ver\u00e4ndert durch das Kind? #0:07:15-7#<\/p>
KATJA: Das ist eine schwierige Frage, wir sind ja mittlerweile getrennt (lacht). Ich w\u00fcrde das jetzt nicht auf das Kind zur\u00fcckf\u00fchren, auch wenn die Trennungsrate innerhalb vom ersten Lebensjahr relativ hoch ist bei vielen Paaren. Bei uns hat es andere Gr\u00fcnde gehabt, aber das, was das Schwierige war, ist, dass auf einmal aus einer Zweierbeziehung eine Dreierbeziehung geworden ist und darauf waren wir nicht vorbereitet.<\/p>
Und diese Zeit als Paar, die ist eben auch immer mehr verschwunden, und dass man sich die bewusst einteilen muss, war uns nicht so klar, und mit Schlafensgehenzeiten und Mittagsschlaf, der dann auch einmal wegf\u00e4llt, und irgendwann ist man dann nur mehr mit dem Kind besch\u00e4ftigt, und soll man sich jetzt einen Babysitter holen, wie viel Geld ist man bereit auszugeben, um gemeinsam ins Kino zu gehen und dann noch jemanden zu zahlen? Also das ist dann immer so, hm, sollen wir Zeit miteinander verbringen oder sollen wir lieber sparen? Sollen wir Zeit miteinander verbringen oder lieber putzen? (lacht) Das sind dann Dinge, auf die wir nicht vorbereitet waren. Das ver\u00e4ndert sich sehr stark, ja. Damit haben wir nicht gerechnet. #0:08:37-1#<\/p>
PETER: Okay. Und was war f\u00fcr dich jetzt so als Mama die gr\u00f6\u00dfte Herausforderung? #0:08:43-0#<\/p>
KATJA: Meinem eigenen Anspruch gerecht zu werden und diese \/ also ich habe ja vorher Geschlechterforschung studiert und mir waren ja diese ganzen Klischees und Stereotypen durchaus bewusst, aber mit der Mutterrolle ist dann noch einmal ein riesiger Brocken dazugekommen und so viele Zuschreibungen und so viele Erwartungen aus so vielen unterschiedlichen Richtungen und da irgendwie so seine eigene Linie zu finden, zu der man dann auch steht und sich nicht verunsichern zu lassen, das war f\u00fcr mich das Schwierigste. #0:09:23-4#<\/p>
PETER: Und wie hast du das letztendlich gemacht? Also es ist ja so, es gibt ja so schwierige Situationen, aber dann sucht man nach L\u00f6sungen oder man l\u00f6st sie dann einfach f\u00fcr sich und wie hast du das gemacht? #0:09:33-8#<\/p>
KATJA: Ich habe mich nur mehr mit Menschen gleicher Meinung umgeben (lacht). Nein und leben und leben lassen. Also ich finde es dann auch schwierig, dass man selber nicht anf\u00e4ngt, beim anderen herumzumeckern, dass man quasi dann meint, man selber macht es am richtigsten und die anderen machen das nicht so richtig.<\/p>
Nein, aber ich habe es sehr hilfreich gefunden, dass es irrsinnig viele Blogs im Internet gibt zum Thema Elternschaft, unterschiedliche Blogs, und ich habe mir einfach die rausgesucht, wo ich das Gef\u00fchl habe, da ticken die Eltern \u00e4hnlich, und die \/ Wie hei\u00dft sie denn, jetzt wei\u00df ich nicht ihren Namen, von \u201eGeborgen Wachsen\u201c? Mir f\u00e4llt ihr Vorname nicht ein. Sie spricht \u00f6fter einmal so von einer Elterncommunity, weil eben so dieses Zusammenleben in Gro\u00dffamilien ein bisschen abhandengekommen ist und wo wirklich sich sowieso alle einmischen auch bei der Erziehung, aber diese Elterncommunity im Internet, die f\u00fcllt diesen Platz aus und da habe ich mich auch sehr gut aufgehoben gef\u00fchlt.<\/p>
Immer wieder einmal zu sehen, was passiert bei denen, was gibt es f\u00fcr Tipps f\u00fcr diese und jene Situationen und wie h\u00e4lt man auch diese Fragen aus von Personen anderer Generationen, die st\u00e4ndig hinterfragen, ist das jetzt gescheit, im Familienbett zu schlafen, oder wie lange kann man zusehen, dass das Kind noch immer eine Windel tr\u00e4gt oder nicht? Und das ist sehr r\u00fcckenst\u00e4rkend f\u00fcr mich einfach auch. #0:11:05-0#<\/p>
PETER: Ist ein guter Hinweis, finde ich, sich da wirklich zu vernetzen oder sich auch die Infos zu holen. Du hast vorhin aber noch etwas erw\u00e4hnt, wo ich gerne nachhaken w\u00fcrde, und zwar, die eigenen Anspr\u00fcche, die man hat. Wie bist du damit umgegangen? Oder wie bist du die Anspr\u00fcche losgeworden so? (lacht) #0:11:26-3#<\/p>
KATJA: Ich bin sie noch nicht ganz losgeworden, aber der Jesper Juul sagt, glaube ich immer, Eltern sind eben auch Menschen und keine Schaufensterpuppen. Und insofern gibt es nat\u00fcrlich Tage, an denen ich trotzdem sehr genervt bin und eine sehr kurze Z\u00fcndschnur habe, und ich denke mir, das darf auch sein. Also Eltern m\u00fcssen nicht immer gut gelaunt sein, sondern die haben eben jedes Spektrum von Gef\u00fchlen wie Kinder auch und ich versuche das eben meinem Sohn auch zu erkl\u00e4ren und mich auch zu entschuldigen, wenn ich mich elternunad\u00e4quat verhalte (lacht). So gehe ich damit um, aber es darf auch sein, weil. wir sind eben Menschen, wir sind nicht perfekt. Geht eben nicht. #0:12:13-7#<\/p>
PETER: Mhm (bejahend), das stimmt. Du hast vorhin erz\u00e4hlt \u00fcber eure Rollenaufteilung, das sei so, zuerst warst du ein halbes Jahr daheim, dann dein Partner, wie hat das Umfeld darauf reagiert? #0:12:25-0#<\/p>
KATJA: Teilweise irritiert, teilweise haben sie von uns sowieso nichts anderes erwartet. Man muss allerdings dazu sagen, dass das eben \/ okay, zu Hause oder in der Arbeit, das ist eine Rahmenbedingung, das sagt aber noch nichts \u00fcber die Aufteilung von Haushalt und so weiter tats\u00e4chlich aus (lacht), weil, auch wenn wir vorher geglaubt haben, wir sind total gleichberechtigt in der Beziehung, haben sich trotzdem total traditionelle Rollenmuster eingeschlichen, sobald das Kind geboren war (lacht), an denen wir auch geknabbert haben.<\/p>
Aber was eben \u00fcberraschend oder, \u00fcberraschend ist es sowieso nicht, aber was eben teilweise nervig war, dieses, sobald mein Partner zu Hause war: Ja, und wie gro\u00dfartig, dass der das macht und so weiter und sofort. Und im Endeffekt erwarte ich mir eben auch von einem Elternteil, dass es die Verantwortung f\u00fcr das Kind \u00fcbernimmt. Und es ist eher jetzt so, wo unser Sohn also einmal bei ihm wohnt und einmal bei mir wohnt, wo wir das aufgeteilt haben, dass er halt nie danach gefragt wird, wo das Kind ist oder wie es jetzt betreut ist, aber ich st\u00e4ndig diese Fragen bekomme, egal, ob ich auf einem Berggipfel bin oder bei einem Begr\u00e4bnis: Ja, und wo ist jetzt das Kind (lacht)? #0:13:48-7#<\/p>
PETER: Ja, das ist wirklich sehr spannend, weil das ist noch sehr verhaftet in unserer Gesellschaft (lacht), das Kind-und-Mutter-muss-zusammen-sein. #0:13:57-3#<\/p>
KATJA: Ja, 24 Stunden am besten (lacht). #0:14:00-9#<\/p>
PETER: Genau. Wie habt ihr das eigentlich gemacht bei unterschiedlichen Erziehungsansichten? Oder wie macht ihr das heute noch? #0:14:09-6#<\/p>
KATJA: Puh (lacht). Ich wei\u00df nicht, ob ich so viele unterschiedliche Erziehungsansichten zulasse, muss ich ganz ehrlich sagen (lacht). Nein, grunds\u00e4tzlich ticken wir sowieso \u00e4hnlich und ich bin eben schon diejenige, die sich jetzt da mehr auch mit Ratgeberliteratur und so weiter, oder mit Blogs eben eingelesen hat, und ich eben dann Argumente daf\u00fcr bringe, warum und wieso wir dieses und jenes so machen sollten.<\/p>
Und wenn es andere Meinungen gibt, dann diskutieren wir dar\u00fcber, aber es ist f\u00fcr mich auch absolut in Ordnung, dass, wenn mein Sohn beim Papa ist, dass manche Dinge eben einfach anders laufen, und es ist auch gut so. Also es ist ja auch bei Oma und Opa, gibt es eben manchmal andere Regeln, und ich denke mir, die Menschen sind so unterschiedlich und jeder macht verschiedenes, nur Grund dessen, was mir am allerwichtigsten ist, ist, dass unser Kind die M\u00f6glichkeit hat, sich einfach so frei wie m\u00f6glich zu entfalten und dass es nicht in eine Richtung gedr\u00e4ngt wird, von wegen richtiger Junge, weil jedes Kind mit seinen Eigenschaften und Talenten richtig ist, so wie es ist.<\/p>
Und da braucht man nicht extra einen Stempel draufdr\u00fccken, also das ist eher so unser Thema, unser beider Thema. Und wo wir aber auch immer unsere eigenen Klischees und Vorurteile hinterfragen m\u00fcssen, wo wir dann auch merken, wo es dann pl\u00f6tzlich nurmehr Spielzeug gibt, das in eine Richtung geht und der Papa dann nur noch Lego baut mit dem Sohn und ich anfange zu basteln, also, ob wir das dann auch wieder einmal aufbrechen, da m\u00fcssen wir uns dann beide bei der Nase nehmen, aber sonst ist es jetzt nicht so unterschiedlich. #0:16:06-4#<\/p>
PETER: Ich frage jetzt trotzdem ein bisschen nach (lacht), und zwar, das ist ja, so, wie du das beschrieben hast, klar, du hast deine Ansichten, dein Mann hat seine Ansichten und dann habt ihr so dar\u00fcber diskutiert und habt euch irgendwie geeinigt, aber ich kann mir vorstellen, dass es trotzdem Situationen gab, wo zum Beispiel ihr zusammen wart, und das mit eurem Sohn, und dein Mann hat etwas gemacht, was du vielleicht nicht so toll gefunden hast. Was habt ihr konkret in der Situation \/ wie habt ihr das da gel\u00f6st? #0:16:35-7#<\/p>
KATJA: Ich muss sagen, durch die Trennung gibt es so ein Leben davor und danach und ich kann mich an das Davor gar nicht mehr so richtig erinnern (lacht). Aber in unserer Familie waren andere Themen immer viel schwerwiegender in Erziehungsfragen als so diese klassischen Kleinigkeiten, die S\u00fc\u00dfigkeiten und so betreffen, weil, was man auf meinem Blog eben auch findet, ist, dass mein Expartner eine psychische Erkrankung hat und ich mir sowieso sehr viel mit dem Thema sexualisierte Gewalt besch\u00e4ftige und Pr\u00e4vention.<\/p>
Und eigentlich unser beider Fokus immer so darauf war, wie k\u00f6nnen wir Erziehung gestalten, oder das Begleiten unseres Kindes gestalten, dass das weder Opfer noch T\u00e4ter wird? Und da war immer so stark unser Fokus auf diese Geschlechter-Themen und weniger auf: Wird jetzt heute noch Z\u00e4hne geputzt oder nicht?<\/p>
Ich bin da schon die strengere, aber ich kann es auch aushalten, wenn einmal etwas nicht so gemacht wird, und versuche dann mit meinem Expartner, oder damals mein Partner, das eben dann zu kl\u00e4ren. Nicht vor dem Kind, weil das finde ich auch nicht gescheit, wenn man sich so gegenseitig dann ein bisschen in die Schranken weist, weil die Kinder ja auch merken, wie man die Eltern gegeneinander ausspielen kann. Aber nein, mir f\u00e4llt gar nichts mehr ein und eben, es kommt mir schon so lange her vor (lacht). So wie das Leben vor dem Kind, an das kann ich mich auch kaum noch erinnern (lacht). #0:18:15-1#<\/p>
PETER: (Lacht) Okay. Was mich noch interessieren w\u00fcrde, welche F\u00e4higkeiten oder St\u00e4rken hast du entwickelt oder neu entdeckt durch das Mama-Sein? #0:18:25-9#<\/p>
KATJA: Viel mehr Aufmerksamkeit f\u00fcr kleine Dinge. Also was ja Kinder so haben, da finden sie einmal ein Schneckenh\u00e4uschen und da ist eine Ameise und ein K\u00e4fer und so weiter, und ich gehe jetzt auch schon mit diesem Blick durch die Welt und sammle st\u00e4ndig Schneckenh\u00e4user (lacht), und habe mir wirklich \/ also ich bin eben so eine, die sehr aktiv ist und sehr viel in kurzer Zeit weiterbringt, wenn sie m\u00f6chte, und mein Sohn hat da sehr viel Tempo rausgenommen und ich habe wieder so gelernt mir wirklich Zeit zu nehmen, mich einzulassen auf Momente, und dass es absolut in Ordnung ist, wenn der Weg vom Kindergarten nach Hause eine Stunde dauert, auch wenn er in zehn Minuten zu bew\u00e4ltigen w\u00e4re, und dass wir einfach gemeinsam die Welt entdecken.<\/p>
Das hat f\u00fcr mich einen gro\u00dfen Gewinn, weil es mich auch ein bisschen runterbringt von meinem pers\u00f6nlichen Stress-Level. Und dann habe ich mich beruflich eben auch immer wieder damit besch\u00e4ftigt gehabt, wie man komplexes Wissen m\u00f6glichst einfach jemandem erkl\u00e4rt, der nichts mit dem Thema zu tun hat, und das ist auch etwas, wo ich gerade merke mit meinem Sohn, puh, wie erkl\u00e4re ich ihm die Welt? Gerade ist das Thema Tod irrsinnig spannend, auf unterschiedlichsten Ebenen, und ich finde das total schwierig und herausfordernd, zu erkl\u00e4ren, wie es denn mit dem K\u00e4mpfen ist und den Rittern, und dann gibt es aber Nachrichten \u00fcber Krieg und dann m\u00f6chte ich irgendwie nicht, dass er Panzer spielt und dann stirbt eine nahestehende Person und das h\u00e4ngt alles irgendwie zusammen.<\/p>
Und wo ist so der Grat zwischen \u00dcberforderung und was kann man einfach so stehen lassen? Und da merke ich, dass ich mich einfach st\u00e4ndig weiterentwickle und eben dazulerne, dass man m\u00f6glichst gro\u00dfe Dinge ganz einfach erkl\u00e4rt. #0:20:24-0#<\/p>
PETER: Und hast du da einen Tipp, wie man das macht, weil das finde ich schon eine Herausforderung (lacht). #0:20:28-5#<\/p>
KATJA: Also bei uns war es, genau, das wollte ich sowieso sagen, jetzt ist es mir wieder eingefallen, eben auch wegen dem Thema psychische Erkrankungen und so. Es gibt ein paar B\u00fccher, die sehr hilfreich sind. Das eine hei\u00dft: Was ist blo\u00df mit Mama los. Und da kommt darin vor, dass in den K\u00f6pfen von Menschen, denen es eben nicht gut geht, weil sie Depressionen oder Borderliner oder was auch immer sind, wilde Tiere wohnen, und die sind manchmal so laut, dass man gar nicht richtig denken kann.<\/p>
Und in diesen Phasen, wo eben quasi ein Elternteil weniger ansprechbar war, haben wir das auch versucht zu erkl\u00e4ren und das hat wunderbar funktioniert. Und unser Sohn hat dann auch selber gesagt, ja, er hat auch ein kleines Monster in seinem Kopf, aber das ist immer fr\u00f6hlich (lacht). #0:21:18-6#<\/p>
PETER: Wie hei\u00dft das Buch noch einmal? #0:21:22-0#<\/p>
KATJA: Was ist blo\u00df mit Mama los? 0:21:24-0#<\/p>
PETER: Ah, okay. #0:21:24-7#<\/p>
KATJA: Und auch ein Buch, das wir total hilfreich gefunden haben, das hei\u00dft Mondpapas. Das habe ich auf dem Blog von \u201eMama arbeitet\u201c gefunden, da geht es um abwesende V\u00e4ter und dass die eben so aussehen wie und Sachen tun wie ganz normale Papas, aber die sind eben auch abwesend, weil sie so in ihre Arbeit verstrickt sind oder weil sie eine andere Familie haben oder weil sie eben krank sind und deswegen eben nicht gut denken und f\u00fchlen k\u00f6nnen.<\/p>
Und deswegen sind sie eben so sporadisch nur anwesend und man wei\u00df nie genau, wann sie wieder kommen. Und da hat es eben Phasen gegeben, wo wir das Buch sehr gut verwenden konnten. Jetzt momentan haben wir sowieso keinen Mondpapa, aber das war auch wahnsinnig gut f\u00fcr ihn zu nehmen, und das ist f\u00fcr ein dreij\u00e4hriges Kind super aufbereitet. Und ich bin ein gro\u00dfer Fan davon, Kindern wirklich alles zu erkl\u00e4ren, gerade so diese Gef\u00fchlslagen von Eltern, weil sie neigen im Kleinkindalter extrem dazu, dass sie alles auf sich beziehen und meinen, sie w\u00e4ren schuld daran.<\/p>
Und deswegen finde ich es wichtig, auch auszulagern und zu sagen, okay, da gibt es ein wildes Tier im Kopf (lacht), das ist daf\u00fcr zust\u00e4ndig, dass es jetzt Mama oder Papa so geht, aber es ist nicht deine Schuld. Und wir m\u00fcssen eben irgendwas machen, damit das wilde Tier jetzt schl\u00e4ft, und deswegen muss jetzt Mama oder Papa eben zum Arzt gehen oder eben einmal ein bisschen Sport machen gehen oder sich eben mit Freunden treffen und dann schl\u00e4ft das Wildtier auch. Und es ist total gut verst\u00e4ndlich und nachvollziehbar. #0:23:09-5#<\/p>
PETER: Super. Das finde ich einen sehr guten Hinweis oder guten Tipp diese zwei B\u00fccher. Finde ich wirklich interessant, werde ich verlinken auf jeden Fall, in den Shownotes. Was mich noch interessieren w\u00fcrde, ist, normalerweise wird man recht gut darauf vorbereitet auf die Geburt und auf alles, was da so passiert, aber doch gibt es dann Dinge, die nach der Geburt passieren mit dem Alter, im Alltag mit dem Kind, die man so nicht erwartet h\u00e4tte. Was war das bei dir? #0:23:44-3#<\/p>
KATJA: Mit dem Kind weniger, aber bei der Geburt, was mir auch ganz ein gro\u00dfes Anliegen ist, ich habe es auf dem Blog noch nicht so drauf. Und zwar, also ich bin auch Safe-Mentorin, ich wei\u00df nicht, ob dir das etwas sagt. Es gibt so eine sichere Ausbildung f\u00fcr Eltern, von Karl Heinz Brisch ist dieses Programm, und da geht es darum, Eltern darin zu unterst\u00fctzen, dass sie eine sichere Bindung zu ihren Kindern aufbauen.<\/p>
Also das ist so ein Programm, das schon mit schwangeren oder werdenden Eltern beginnt und ich habe diese Ausbildung auch gemacht und da ist eben auch so etwas, was mitschwingt, ob es Traumatisierungen gibt von den Eltern, die m\u00f6glicherweise mit der Geburt des Kindes pl\u00f6tzlich wieder aktuell werden k\u00f6nnten, weil Kinder wunderbare Trigger sind.<\/p>
Und gerade so fr\u00fchkindliche Traumatisierungen auch gerne wieder einmal aufpoppen lassen, und Frauen die sexualisierte Gewalt erfahren haben, wissen oft nicht, dass das Geburtserlebnis an sich ganz viele alte Wunden aufrei\u00dfen kann und werden auch nicht darauf vorbereitet. Und oft sind die Rahmenbedingungen gerade in Krankenh\u00e4usern jetzt nicht ideal, weil man sich einfach nicht in so einem sicheren Rahmen f\u00fchlt und Geburt ist sowieso Kontrollverlust und Naturgewalt auch oft ein bisschen.<\/p>
Und so ein Geburtserlebnis kann dann pl\u00f6tzlich weit, weit \u00fcber postpartale Depressionen hinausgehen und man hat so das Gef\u00fchl, man kann jetzt \u00fcberhaupt nicht f\u00fcr das Kind in der Art und Weise da sein. Oder man f\u00fchlt sich einfach \/ es brechen ganz viele Dinge auf, die eben dann auch am guten Elternsein ein bisschen hindern, weil man so sehr mit sich selbst besch\u00e4ftigt ist. Und da gibt es nur relativ wenig dazu, au\u00dfer ein Buch, von dem ich jetzt gerade \u00fcberlege, wie das hei\u00dft. Es ist von der Tanja Sahib, ich glaube, es hei\u00dft: Es ist noch nicht vorbei. Und dreht sich um traumatische Geburtserlebnisse.<\/p>
Das w\u00fcrde ich auf jeden Fall werdenden Eltern empfehlen und das Safe-Buch von Karl Heinz Brisch, weil man eben nie wei\u00df, was macht das Erlebnis mit einem und auch, ich glaube, obwohl viele, viele M\u00e4nner sich mutig in den Krei\u00dfsaal st\u00fcrzen, wird trotzdem, glaube ich, wenig als Paar dar\u00fcber gesprochen, wie jetzt die Geburt erlebt worden ist und wie viel Angst und \u00dcberforderung da auch ist auf beiden Seiten. #0:26:16-5#<\/p>
PETER: Genau, ich erlebe das auch oft so, dass es heute wie Usus ist, dass man bei der Geburt dabei ist und dass man sich fast nicht traut, als Mann zu sagen, nein, das ich eben Angst davor habe oder ich mache mir Sorgen oder f\u00fcr mich ist das nichts. Und dann gibt es da recht spannende Erlebnisse, die M\u00e4nner so berichten manchmal. #0:26:37-3#<\/p>
KATJA: Ja, und auch, also ich denke mir, also ich habe mich aller K\u00f6rperfl\u00fcssigkeiten entledigt vor meiner Geburt (lacht) und ich glaube nicht, dass es so angenehm war f\u00fcr meinen Partner damals eben, mir diese Sch\u00fcssel zu halten, w\u00e4hrend ich mich \u00fcbergebe und einfach nichts tun kann und er auch nichts tun kann, aber man ist dann so besch\u00e4ftigt mit: das Kind ist da, juchhu und Hauptsache gesund, dass man ganz vergisst dabei, wie war denn das Erleben jetzt \u00fcberhaupt f\u00fcr beide? Haben wir das so verdaut und ich glaube aber, dass das irrsinnig zusammenschwei\u00dfen kann, wenn man da ehrlich dar\u00fcber spricht. #0:27:12-7#<\/p>
PETER: Ja, das finde ich ein ganz, ganz wichtiges Thema. Du hast am Anfang erz\u00e4hlt, dass du einen Blog schreibst, wie ist es \u00fcberhaupt dazu gekommen, dass du angefangen hast einen Blog zu schreiben? #0:27:21-9#<\/p>
KATJA: Ich habe 2009, 2010 eine Weltreise gemacht und den per Blog begleitet. Und weil ich immer schon gerne geschrieben habe und dann irgendwie von einem halben Jahr schreiben so begeistert war, habe ich nicht mehr aufh\u00f6ren k\u00f6nnen, habe dann angefangen Geschlechterforschung noch neben der Arbeit zu studieren, habe das auch mit einem neuen Blog begleitet, der dann so hier ist wie, gut, dann werde ich einmal Feministin (lacht).<\/p>
Und in dieser Zeit habe ich viele andere Blogs kennengelernt und gemerkt, es gibt gerade, was Geschlechterforschung betrifft, so eine Elfenbeinturm-Diskussion und dann gibt es auch noch die Mama-Blogs, also die habe ich dann eben entdeckt, wie ich schwanger war, aber es gibt irgendwie nichts so dazwischen, oder f\u00fcr mich eben weniger, was irgendwie so ein verbindendes Glied w\u00e4re.<\/p>
Und habe lange dar\u00fcber gebr\u00fctet, wie denn das aussehen k\u00f6nnte. Und zu dieser Zeit sind eben die Autorinnen von Umstandslos, das ist ein feministisches M\u00fcttermagazin, ein Online-Magazin, auf mich zugekommen und haben gefragt, ob ich mitmachen m\u00f6chte, und habe nat\u00fcrlich gesagt, ja, und da schreibe ich auch immer wieder einmal Gastbeitr\u00e4ge und habe dann das noch weiter gesponnen, weil das hat nat\u00fcrlich auch wieder eine bestimmte Zielgruppe, weil ich wollte nicht Feminismus draufkleben, weil das sehr viel Abwehr dann gleich einmal hervorruft, und habe mich dann auch immer mehr weitergebildet in Richtung Sexualp\u00e4dagogik und Trauma-Pr\u00e4vention und Gewalt-Pr\u00e4vention und dann ist irgendwie daraus Krachbumm entstanden.<\/p>
Und da mein Nachname, ist ja Krach, aber mit \u201eG\u201c geschrieben, und den schreibt jeder falsch (lacht), und dann habe ich gedacht, okay, Krachbumm, das passt, das passt ein bisschen zu meiner Pers\u00f6nlichkeit und jetzt, wenn man so Tabus aufbrechen m\u00f6chte, passt das auch ganz gut, ich stelle das jetzt einfach einmal online. Und habe dann einfach angefangen, die Themen, die mich studientechnisch besch\u00e4ftigt haben, in den Weiterbildungen, aufzudr\u00f6seln, also ich habe ja auch etwas \u00fcber die Erfindung der Mutterschaft und des nat\u00fcrlichen Stillens und so drauf, aber genauso eben diese Gewalt-Pr\u00e4ventionsgeschichten, aber auch Sexualit\u00e4t.<\/p>
Das war mir wichtig, mit Themen zu kommen, die sonst nirgends verhandelt werden, und jetzt war ich das letzte Jahr sowieso ein bisschen faul unter Anf\u00fchrungszeichen, aber da waren einfach privat so viele Ver\u00e4nderungen, dass die Zeit daf\u00fcr gefehlt hat, mir zu \u00fcberlegen, womit ich wieder online gehe. Deswegen bin ich froh, dass du mich gefragt hast f\u00fcr dieses Interview. #0:30:02-8#<\/p>
PETER: (Lacht) Okay. Ja, ich bin auf deinem Blog h\u00e4ngen geblieben, weil er eben anders ist wie andere Blogs (lacht). Und das hat mich sehr beeindruckt, und vor allem, weil du \u00fcber diese Themen sprichst, die nicht so popul\u00e4r sind oder \u00fcber die man nicht so spricht, und du machst es auf eine sehr, sehr angenehme Art und Weise. #0:30:23-8#<\/p>
KATJA: Danke (lacht). #0:30:25-0#<\/p>
PETER: Bitte. Ja, wir haben 30 Minuten fast vorbei. Ich m\u00f6chte mich auf jeden Fall bei dir bedanken, dass du uns Einblick gew\u00e4hrt hast in dein Leben als Mama, in deinen Alltag, und w\u00fcnsche dir alles, alles Gute f\u00fcr deinen Blog und f\u00fcr deinen Job und f\u00fcr dein Leben. #0:30:48-4#<\/p>
KATJA: Danke sehr. #0:30:51-8#<\/p>
PETER: Ja, tschau. #0:30:51-9#<\/p>
KATJA: Tschau, auf Wiedersehen. #0:30:53-8#<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/section>\n\t\t\t\t
\n\t\t\t\t\t\t \n\t\t\t\t\t\n\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\n\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/section>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t","protected":false},"excerpt":{"rendered":"Katja Grach: Ich war oder bin ein Workaholic 023 Sollen wir Zeit miteinander verbringen oder lieber putzen? Das sind dann Dinge, auf die wir nicht vorbereitet waren. Katja erz\u00e4hlt im Interview: Pl\u00f6tzlich entscheidest du wirklich f\u00fcr einen anderen Menschen und das kann dir niemand abnehmen. Ich habe mir gedacht, als absoluter Workaholic, ich gehe sofort […]<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":7277,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"elementor_header_footer","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"footnotes":""},"categories":[26],"tags":[],"class_list":["post-7276","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-podcast"],"acf":[],"yoast_head":"\n
Katja Grach: Ich war oder bin ein Workaholic [023]<\/title>\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\t\n\t\n\t\n\n\n\n\t\n\t\n\t\n