Heike und Stefan: Eine Familie macht eine Weltreise mit Kindern 009

Stefan-und-Heike

Weltreise mit Kindern – Ich habe auch gelernt, dass ich einfach geliebt werde, weil ich da bin und nicht weil ich irgendetwas leiste.

 

Heike und Stefan erzählen im Interview:

  • Dass sie ihre Entscheidung auf Reisen zu gehen, am Skilift getroffen haben.
  • Wie es ist, alles Materielle aufzugeben und als Paar eine Weltreise mit Kindern zu machen.
  • Wie sie es als Familie auf nur 16 m2 miteinander meistern.
  • Sie verraten uns ihre Methode einen Streit zu schlichten.
  • Wie sie es geschafft haben wirklich miteinander zu reden und nicht nur über den Alltag.

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Bücher- und Filmtipps von Heike und Stefan:

Shownotes:

Was wir tun…
Wir sind eine junge Familie die unseren Traum leben und für mehrere Jahre durch die Welt reisen. Mit unserer Homepage sollen andere Menschen inspiriert und ermutigt werden ihre kleinen und grossen Träume zu verwirklichen.

Unsere Sozial Media Präsenz:

Homepage: www.traum-leben.jetzt

Facebook: http://facebook.com/traumleben.jetzt/

YouTube: http://www.youtube.com/traumlebenfamilie

Ich lese lieber:

Transkript:

PETER: Meine Leitung geht heute nicht nach Österreich, nicht in die Schweiz und nicht nach Deutschland. Heute geht es über den Pazifik direkt ins sonnige Mexiko. Hallo Heike, hallo Stefan!  #00:00:12-5#

STEFAN: Hallo! #00:00:13-6#

HEIKE: Hallo! #00:00:13-6#

PETER: Seid ihr da? #00:00:14-0#

HEIKE: Ja. #00:00:14-9#

STEFAN: Ja, genau. #00:00:14-9#

PETER: Trotz Zeitverschiebung. Also wir haben, glaube ich, sieben Stunden Unterschied. Das heißt bei euch ist jetzt Nachmittag, bei mir ist es halb elf Uhr abends. Alles schläft bei mir zu Hause und ich hoffe, dass das WLAN stabil bleibt. #00:00:30-8#

STEFAN: Genau. #00:00:32-6#

PETER: Damit wir unser Interview führen können. Ja, Stefan und Heike, mich würde einmal als erstes interessieren: Wer seid ihr? Was macht ihr? Und wieso seid ihr eigentlich in Mexiko? #00:00:45-2#

STEFAN: Ja, also: Wir sind die // Wir nennen uns die Traum-Leben-Familie. Und die besteht im Wesentlichen aus zwei Kindern. Noam ist sechs Jahre alt, Jala ist zweieinhalb Jahre alt. Zu den Eltern: Heike ist sechsunddreizig, ich, Stefan, bin achunddreizig. Und wir haben noch einen Hund, den wir auch zur Familie zählen: die Emma. Die reist auch mit uns mit. Genau. #00:01:13-5#

PETER: Und wie kommt es, dass ihr in Mexiko seid? #00:01:15-8#

STEFAN: Wir machen eigentlich nur eines: Wir reisen. Das ist die große Leidenschaft von uns. Ein großer Traum, den wir jetzt hier verwirklichen, auf den wir lange  hingearbeitet haben; und letztlich auch die Vision, dass wir sieben mal 24 Stunden mit unseren Kindern zusammen sein möchten, erleben möchten wie sie wachsen und gemeinsam die Welt entdecken. Und so reisen wir jetzt zu fünft im Wohnmobil, seit neun Monaten sind wir unterwegs, und sind sicher noch einige Monate unterwegs. Wir haben in New York gestartet und unser Ziel ist mal irgendwann Argentinien zu erreichen. #00:02:02-1#

PETER: Das ist ja spannend und stelle mir das auch // wenn man Familie und Kinder hat und neun Monate lang eigentlich auf recht engem Raum zusammen ist, da gibt es doch sicher die ein oder andere Herausforderung. Wie war das // wie ist das bei euch? Wie funktioniert das? #00:02:20-6#

STEFAN: Ja. Also, bei der Herausforderung ist das so: Es gibt beispielsweise so Teambuilding-Modelle. Und ein Modell ist die Art, dass man sagt, wenn ein Team neu zusammen kommt, dann gibt es so eine Norming-Phase, eine Storming- und Performing-. Man findet sich zuerst.

Jeder glaubt er hat die Rolle und kennt sich damit aus und lebt seine Rolle. Und dann gibt immer so die Reibungspunkte. Man reibt sich aneinander, streitet. Und wenn man das irgendwann geklärt hat, dann ist man – ich sage jetzt mal – ein gut funktionierendes Team. Und wir sind eigentlich schon in der Vergangenheit immer wieder bei größeren Veränderungen, sie es beispielsweise als wir zusammen gezogen sind als Paar oder wo wir das Haus gebaut haben oder als Noam geboren wurde.

All die großen Veränderungen, das sind wir als Paar oder als Familie eigentlich immer wieder durch diese verschiedenen Phase gegangen. Und das ist jetzt so eine Phase auf der Weltreise mit Kindern, die auch für uns eine Herausforderung war. Wir sind gestartet, wir hatten das Gefühl jeder weiß etwa was zu tun ist. Wir haben alle die gleichen Vorstellungen, was natürlich nicht so ist.

Und irgendwann auf der Reise in den ersten Monaten gab es auch immer wieder so ein bisschen Streit. Und ich glaube, das extreme an unserem Lebensstil ist, dass wir halt zusammenleben auf sechszehn Quadratmetern und da kannst du dem Streit gar nicht aus dem Weg gehen, sondern du klärst das, bevor du weiterreist.

Und jetzt sind wir eigentlich in der Performing-Phase, das heißt das Team hat sich gebildet. Es gibt immer mal wieder kleine Reibungspunkte natürlich, aufgrund verschiedener Situationen. Aber das war sicher die Herausforderung, so die ersten Monate, zu überstehen. Es war witzig, als wir in Washington waren auf einem Campingplatz: Da gab es eine Frau, eine ältere Dame, die haben wir getroffen und die hat gesagt: „Wenn ihr zwölf Monate als Paar mit euren Kindern durch die Welt reist, dann habt ihr euch wirklich gerne, wenn ihr das einfach so lange durchhaltet. (lacht)

Und, ja, ich glaube, das hat sie nicht ohne Grund gesagt. Wir fühlen uns zumindest über diesen Punkt, wo wir jetzt so die stürmische Phase hinter uns haben und jetzt das einfach genießen können. #00:04:48-1#

PETER:  Ich komme dann später noch einmal, auf den Punkt zurück, weil ich finde das sehr, sehr spannend mit dem Streit klären, bevor man weiterfährt. Das finde ich wirklich einen interessanten Ansatz. Aber was mich noch interessieren würde: Wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass ihr euch entschlossen habt wegzufahren? #00:05:08-9#

HEIKE: Ja, das hat natürlich ein paar Geschichten hinter sich. Und wir haben ja auch eine Vergangenheit. Also, wir haben eigentlich gelebt wie viele andere Familien auch. Hatten eine tolle Nachbarschaft. Wir hatten ein gesundes Kind, ein schönes Haus, waren beide berufstätig, konnten das so aufteilen, waren im Ehrenamt.

Ja, eigentlich alles so, wie viele, viele andere Familien auch. Und irgendwie haben wir gemerkt: Wir sind trotzdem nicht glücklich. Das hat wahrscheinlich auch damit angefangen, so mit dem ersten Kind.

Diese, wo Stefan gerade sagte, diese Storming-Phase, die sehr, sehr lange gedauert hat, weil ich in der Rolle als Mutter das Gefühl hatte als Kindenkrankenschwester, die ich ja war, habe ich das im Griff. Ich weiß wie das funktioniert. Ich bin gut vorbereitet, wie das alles ist, so mit einem Kind. Und dann war das doch alles ein bisschen anders, als ich gedacht habe.

Von der Hausgeburt, die dann im Kaiserschnitt geendet ist, ein Kind was viel geschrien hat, ein Haus, wo wir mitten am Bauen waren. Ja, ich fühlte mich eigentlich völlig überfordert, fremdbestimmt.

Meine Ansprüche an mich selber waren sehr hoch. Ja, und letztendlich habe ich mich wieder in den Job geflüchtet. Da fühlte ich mich dann kompetent. Und je länger ich nach außen einfach funktioniert habe, desto trauriger bin ich mir drin geworden. Konnte mich gar nicht mehr so richtig freuen, war viel gereizt. Es ging mir nicht gut. Es ging mir wirklich zu dem Zeitpunkt nicht gut. Ich hatte auch das Gefühl mir konnte keiner helfen.

Oder ich habe mir auch nicht helfen lassen wollen. Das kommt auch dazu. Und, ich glaube, das Krasseste war, dass unser Sohn, also der Noam, das so gespiegelt hat, wie es mir ging. Also er hat weiter viel geweint, er hat Wutausbrüche gehabt, er wollte eigentlich nur mit Stefan zusammen sein, weil er gespürt hat, dass es ihm nicht gut tut mit mir zusammen zu sein.

Das Schlimmste war eigentlich mal, wo er morgens um sechs Uhr einmal barfuß bis zur Bushaltestelle hinter Stefan hinterher gerannt ist, weil er nicht bei mir bleiben wollte. Letztendlich hat das dann // ist das Ganze so weit gegangen, dass wir uns eigentlich trennen wollten, weil es ging nicht mehr. Stefan ging es eigentlich gut. Er hat sich gefreut an den Momenten, wie sie waren und ich, ja, mir ging es eigentlich nicht mehr gut. Und erst da bin ich aufgewacht und habe gemerkt: Scheiße, so kann das jetzt nicht weitergehen. Ich will mich nicht trennen. Ich will nicht, dass wir keine Familie mehr sein können für unser Kind.

Und, ja, es ist ja nicht so, dass wir uns nicht mehr lieb gehabt haben, aber es hat irgendwie nicht mehr funktioniert. Und da haben wir dann angefangen wirklich mal wieder miteinander zu reden. Nicht nur zu funktionieren und den Alltag zu planen, sondern mal wirklich miteinander zu reden. Was läuft da eigentlich? Und dann haben wir uns beide dazu entschlossen unserer Ehe noch eine Chance zu geben. Ich habe gelernt meine Ansprüche an mich selber herunter zu schrauben. Ich habe auch gelernt, dass ich einfach geliebt werde, weil ich da bin und nicht weil ich irgendetwas leiste. Wir haben uns dann auch wirklich bewusst dazu entschieden glücklich sein zu wollen. Es kam sicher auch dazu, dass wir noch ein paar Kurse besucht haben, Stefan schon vorher und ich dann nachher, die uns geholfen haben. Dann ging es wieder bergauf. Dann waren wir so an dem Punkt. Dann bin ich schwanger geworden.

Dann ist Jala auf die Welt gekommen. Da gab es dann noch einmal so einen Punkt, wo es mir nach der Geburt nicht gut gegangen ist. Wo zwei Stunden lang nicht klar war, ob ich das ganze überlebe. Wo für uns beide nachher so der Punkt war // Wir sind extrem dankbar, dass ich es überlebt habe.

Dass wir als Familie zusammen sein können und dürfen. Und auch das Wissen darum, dass es jederzeit zu Ende sein kann. Dass jederzeit jemand mal nicht mehr da sein kann. Und dann kam es halt so dazu, diese Dankbarkeit und zu wissen, dass uns aller Leben begrenzt ist, dass wir nie wissen, wann es vorbei ist, war die Überlegung: Ja, was wollen wir denn noch in unserem Leben?

Jetzt haben wir das Haus, wir haben die Kinder, wir haben gute Jobs, karriemäßig. War es das jetzt? Wollen wir das jetzt halt bis zur Rente, so? Dann ist die Entscheidung gekommen: Nein, da gibt es noch mehr. Wir wollen raus aus dem. Wir wollen noch einmal wirklich die Zeit miteinander genießen, diese Vision sieben mal 24 Stunden miteinander zu sein, wobei wir nicht wussten, wie wir darauf reagieren.

Aber der Wunsch war riesig. Zusammen aufwachen, zusammen ins Bett gehen, kochen, essen miteinander. Einfach miteinander spielen, reisen, ja, und dann kam so die Entscheidung. #00:09:49-7#

PETER: Was war eigentlich der entscheidende Impuls für dich? Also, so wie du es erzählt hast ist es wirklich eine sehr, sehr berührende Geschichte. Das geht so langsam bergab, bergab, bergab und irgendwann kommt so die Talsohle und dann wie als ob du und zusammen mit Stefan // ob ihr die Kraft von der Talfahrt mitgenommen hättet, wieder raufzufahren. Aber was war // was hat euch geholfen aus dem Tal oder was war der Impuls? #00:10:17-7#

HEIKE: Aus dem Tal raus hat sicher geholfen: Stef hatte vorher schon Kurse in NLP gemacht, die auch erst zur Verstärkung der Krise geführt haben, weil Stef ist immer gelassener geworden und ich immer gereizter. Aber im Nachhinein muss man sagen, wir haben viele Techniken davon gemacht, die er da gelernt hat. Ich habe dann nachher auch die Kurse besucht und habe gemerkt: Okay, wir, jeder für uns, ist hundert Prozent für sein Leben, für sein Glück, verantwortlich.

Wir haben hier so eine schöne Karte im Wohnmobil: Glücklich sein ist eine Entscheidung. Irgendwann haben wir uns dann wirklich entschieden und haben diesen Schwung auch mitgenommen und, ja, wir waren am Skilift und haben uns überlegt: Was wollen wir machen? Wir sind immer schon gerne Reisen gewesen. Wir kennen viele, die Weltreisen gemacht haben, meist vor den Kindern.

Und irgendwann haben wir gesagt: Wollen wir nur vier Wochen im Jahr reisen gehen oder machen wir einfach einmal etwas ganz Neues, was ganz anderes, was Verrücktes, was keiner verstehen kann um uns herum, aber doch mit einem tiefen Vertrauen, dass wir wussten: Das schaffen wir und das wollen wir. Und da können wir alle Energie reingeben.

Das war irgendwie der Punkt. Im Skilift haben wir beschlossen: Wir machen das. Und dann, das war irgendwie kurz vor Silvester damals und im März war unser Auto schon verkauft und im Sommer das Haus. Ein Jahr später darauf sind wir gegangen. Also es ist dann rasant schnell gegangen, das Ganze. (lacht) #00:11:40-2#

PETER: Das stimmt. Ich denke, von der Idee mal eine Weltreise mit Kindern zu machen oder einfach mal eine Auszeit zu nehmen bis hin zum Umsetzen sind, glaube ich, noch zwei bis drei Schritte mehr, die es dazu braucht, wo, ich denke mal, viele Menschen oder viele, viele Familien oder Einzelpersonen auch Mühe haben damit, diese Schritte zu gehen, weil sie auch etwas loslassen müssen. #00:12:03-4#

HEIKE:  Ja. #00:12:03-4#

PETER: Ihr habt ja alles aufgegeben, was ihr hattet. #00:12:04-7#

STEFAN: Genau, ja. Wir haben nur das Haus verkauft. Die Jobs gekündigt. Wir haben den ganzen Haushalt letztlich verschenkt oder ein paar wenige Sachen noch irgendwie auf eBay verkauft. Wir sind eigentlich // Materiell haben wir noch das // Materiell haben wir unser Wohnmobil und was dadrin ist: Kleider, zwei-drei Computer und das war es dann. Und das Spannende war eigentlich, dass // Mit dem Loslassen von all diesen Dingen haben wir gespürt, dass es und gut tut, wirklich all diese Dinge loszulassen. Wir haben bei all diesen // Wir haben die Möbel einer Familie verschenkt, die Kinder hat und die haben sich so darüber gefreut, dass wir denen noch den Fernseher verschenkten. Da gab es so viele schöne Momente. Und unsere Kinder haben das natürlich miterlebt und die haben dann das natürlich auch irgendwann übernommen. Noam der hat sein ganzes Spielzeug seinen Kindergartenkollegen und seinen Nachbarn und seinem Cousin verschenkt. Das alleine war schon ein Prozess, der, wenn er dann mal angestoßen ist, wenn du mal beginnst zu Hause konsequent auszumisten, dann kommt irgendwie so ein Drive rein. Und natürlich haben wir nicht zuerst das Haus verkauft. Das wollten wir eigentlich gar nicht. Sondern wir wollten eigentlich das Haus vermieten. Aber irgendwann mit all diesen kleinen Dingen // Du beginnst zu // Das sind kleine Schritte. Du machst ganz kleine Schritte. Und irgendwann verschenkst du deinen Fernseher und merkst, dass du froh bist, dass er jetzt weg ist. (lacht) #00:13:46-4#

PETER: Was ich mir auch noch vorstelle, so als jemand, der das noch nicht gemacht hat in diesem Ausmaß: Dass du irgendwann mal anfängst Dinge wegzugeben und dann irgendwann gibst du Dinge ab, wo du weißt: Wenn ich das jetzt mache, das ist endgültig. Da gibt es kein // Das ist der Even-Break-Point, oder, wie man immer so schön sagt? Wo es nicht // kein zurück mehr gibt. #00:14:10-6#

HEIKE: Das war sicher mit dem Haus so. Wir haben ja das Haus verkauft/abgegeben und dann noch eine Woche in unserem Wohnmobil bei unseren lieben anderen Nachbarn stehen dürfen, mit dem Blick auf unser Haus, wo wir keinen Schlüssel mehr zu hatten. Und zu merken: Es tut gut. Wir sind nicht mehr verantwortlich dafür. Egal was jetzt passiert: Es kann uns egal sein, weil es ist nicht mehr unser Haus.

Und wir haben unser Auto. Und wir haben jetzt sehr viele Sorgen. Also passen wir gut auf unser Auto auf, weil das ist ja unser Haus. Und auf Reise, jetzt seit acht-neun Monaten wo wir jetzt unterwegs sind, sind wir froh, haben wir jetzt das Haus verkauft, weil es ist wie kein Ballast mehr. Wir können frei sein. Wir können uns entscheiden, wenn die Weltreise mit Kindern nicht mehr so läuft, dann können wir zurück gehen jederzeit. Wir können ja wieder arbeiten und dann können wir uns aber auch etwas suchen, wo es die Arbeit gibt, die wir machen wollen.

Oder wir können irgendwo anders uns etwas Neues aufbauen, in einem anderen Land. Wir müssen nicht zurück. Wir müssen uns um nichts kümmern aus unserem alten Leben, sage ich mal. Außer so ein paar Sachen mit Bankbeziehungen – und das ist immer schon anstrengend genug – (lacht) sind wir sehr froh, dass wir uns nicht noch um das Haus kümmern müssen.

Das ist von demher, dieses // es ist weg. Am Anfang ist es komisch. Nachher haben wir uns eigentlich // Wir fühlen uns eigentlich sehr befreit, haben wir das nicht mehr. #00:15:31-7#

STEFAN: Es gibt eine ganz lustige Geschichte, weil wir sind // Wir haben neulich bei den Nachbarn campiert, auf ihrem Vorhof. Und ich war mit den Kindern draußen am Fußball-Spielen, Heike war im Wohnmobil, hat noch den Abwasch gemacht. Und ich komme rein ins Wohnmobil und Heike sitzt auf dem Sofa und liest ein Buch und schaut mich an und hat gesagt: „Hey, Abwasch ist gemacht. Ich habe das Wohnmobil noch etwas geputzt. Es gibt nichts mehr zu tun. (lacht) Und das war für uns so cool. Weil eben das Haus bedeutet natürlich immer auch ganz viel Arbeit, ganz viel Verpflichtung.

Und jetzt haben wir nur noch ein kleines Haus und der Garten aus Sicht von uns und den Kindern, der ändert sich natürlich permanent. Wir fahren alle zwei-drei Tage an einen neuen Ort und da gibt es neue Spielsachen, neue Bäume, neue Dinge zu entdecken. Da gibt es ganz viel Neues halt. Und das müssen wir nicht pflegen. #00:16:32-7#

PETER: Schön. Wie reagieren die Kinder darauf? #00:16:36-6#

STEFAN: Es gibt einige, ich sage jetzt mal, „Erkenntnisse“ im Bezug auf „Weltreise mit Kindern“. Eine Befürchtung, die wir hatten, war, dass, wenn wir so lange so intensiv zusammen sind, die Kinder irgendwann sagen: „Okay Papa, jetzt habe ich mal die Schnauze voll von dir. Lass mich in Ruhe.“ Und wir merken: Das Gegenteil ist der Fall.

Die Kinder grabbeln schon morgens früh zu uns unter die Decke und kuscheln mit uns. Und an jedem Essen, Mittagessen, Nachtessen, wollen die Kinder auf unseren Knien sitzen und die suchen die Nähe. Und es scheint, dass dieses Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit // das ist mehr denn je. Das ist mal eine Erkenntnis daraus. Die zweite Befürchtung war eigentlich, dass // „Wie gehen wir um mit so wenig Platz?“

Und hier ist wirklich das, dass wir gemerkt haben, dass wir ganz viel draußen in der Natur sind. Und die Kinder, die springen am Morgen hier aus dem Wohnmobil und dann paddeln die da im Pazifik rum, schnorcheln, die surfen, die spielen draußen im Wald, die sind den ganzen Tag beschäftigt. Und irgendwann am Abend kriechen sie ins Wohnmobil und gehen ins Bett. Der enge Platz war eigentlich für uns bisher nie etwas das uns gestört hat oder das ein Stressfaktor war. Eine andere Befürchtung von uns war, dass irgendwie vielleicht die Kinder vielleicht durch all die Erlebnisse, durch all diese Eindrücke, weil // es ändert sich ja alles. Das Essen ändert sich. Die Sprache jetzt vom Englischen wieder aufs Spanische.

Die ganze Umgebung ändert sich. Da gibt es so viele Eindrücke, die auf die Kinder und auf uns kommen, und wir merken, dass das zwar müde macht. Also jeden Abend gehen wir echt müde ins Bett.

Wir schlafen jeden Tag acht bis zehn Stunden, alle miteinander. Und das tut uns auch gut und das brauchen wir auch. Wir verarbeiten das eigentlich sehr gut. Die Kinder machen super mit und wir haben schon so viele Sachen mit den Kindern gemacht. Wir waren letzten Monat auf der Baha California. Da war es jeden Tag // selbst nachts hatten wir 32 bis 34 Grad, im Wohnmobil drin zum Schlafen. Und unsere Kinder, die stört das scheinbar überhaupt nicht.

Wir waren reiten, jetzt vorher einer Woche. Die Kinder sind da zwei Stunden lang auf dem Pferd am Strand entlang und durch den Dschungel geritten. Heike und ich sind dann irgendwie breitbeinig vom Pferd gestiegen, weil uns alles weh tat, und die Kinder die sind dann wieder losgelaufen und fanden das cool. Auch ganz viele andere Dinge eben. Dass Noam mit dem Meer und Surfen und so weiter // All die Veränderungen, all die Eindrücke … Die Kinder können das irgendwie super verarbeiten. #00:19:48-7#

PETER: Besser als die Erwachsenen. #00:19:51-2#

HEIKE: Ja. (lacht) #00:19:51-8#

STEFAN: Genau. #00:19:53-2#

HEIKE: Wir sind manchmal müder oder brauchen irgendwie mehr Ruhepausen als die Kinder brauchen. #00:20:00-2#

STEFAN: Ja, genau. #00:20:01-3#

PETER: Diese Podcast-Reihe, die ich hier mache, die heißt ja „Was ist das Unerwartete, das ein Kind mit sich bringt?“ Und ich // Eure Geschichte ist so ein bisschen anders, wie die anderen Geschichten in dieser Podcast-Reihe, weil ihr eben unterwegs seid oder euch entschlossen habt unterwegs zu sein. Mich würde trotzdem interessieren: Was war für euch so die größte Herausforderung im Bezug auf die Kinder? #00:20:25-9#

HEIKE: In der Reise jetzt oder allgemein Kinder zu haben? #00:20:28-7#

PETER: Vielleicht auch vor der Reise noch. #00:20:31-6#

HEIKE: Vor der Reise sicher diese // Was wir schon ein paar Mal gesagt haben, diese Storming-Phase, diese Neuorientierung; die zu meistern. Dass, wie ich auch gesagt habe // mit den Erwartungen an mich selber oder an uns als Eltern. Das war, glaube ich, das Allerallerschwierigste. #00:20:53-1#

PETER: Das hat ja auch zu dieser Krise geführt, die du beschrieben hast vorhin. #00:20:55-8#

HEIKE: Genau. Das ist, glaube ich, dass // Ich würde sagen: Das kann man vorher nicht wissen, wie man darauf reagiert. Jeder reagiert auch anders darauf. Ich habe recht Schwierigkeiten damit gehabt, aber jetzt ist es wieder gut. Und, was wir gemerkt haben, ist, dass wir so Trigger für Spannung, sowohl früher als wir zu Hause waren, wie auch jetzt auf Reisen, sehr ähnlich sind.

Wenn ich Hunger habe, dann ist schon mal nicht mehr gut oder wenn ich müde bin oder jemand von uns müde ist, wir unter Zeitdruck sind. Die eigenen Erwartungen, wie irgendetwas sein soll, nicht erfüllt werden, dann führt das zu Spannung. Das war vorher schon so und das ist auf der Weltreise mit Kindern auch so. Wir haben auch gelernt damit umzugehen, wenn ich jetzt Hunger habe und die Kinder haben auch Bedürfnisse, ist klar, dann gucke ich halt, dass ich mir eben schnell ein Brötchen dahinter schmeiße, dass ich wieder selber ein bisschen runter komme und dann den Bedürfnissen der Kinder nachgehe. Weil das war das // Wir hatten immer das Gefühl: Zuerst kommen die Bedürfnisse der Kinder und dann unsere.

Und das hat dann dazu geführt, dass es dann nachher allen nicht mehr gut ging letztendlich. Erst einmal gucken, dass wir eine gewisse Ruhe haben und es uns als Erwachsenen relativ gut geht und dann können wir für die Kinder da sein. Alles andere hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass das auf Dauer nicht so gut kommt. (lacht) #00:22:24-2#

PETER: Ihr habt vorhin erwähnt, ihr seid seit ein paar Monaten unterwegs auf einem Raum von etwas mehr als 16 Quadratmetern. #00:22:32-4#

HEIKE: Ja. (lacht) #00:22:32-9#

PETER: Und das löst vielleicht bei vielen Menschen die Vorstellung aus „Oh, Gottes Willen. Wie soll das funktionieren, wenn man eben Reibereien hat, wenn man Streit hat, wenn man vielleicht auch seine Ruhe haben will?“ Das ist eine ganz neue Situation. Und ihr habt das vorhin erwähnt mit dem „Streit klären“. Wie macht ihr das, wenn ihr Streit habt? (lacht) #00:23:00-5#

HEIKE: Meist läuft das erst einmal so ab, wie vorher: Man redet nicht mehr richtig miteinander. Man keift sich an. Dann gebe ich gerne Stefan die Schuld. Und fühle mich dann schuldig. Also eigentlich die selben Muster, wie wir eigentlich vorher hatten. Nur irgendwann merken wir auch natürlich: Die Kinder kriegen das mit. Ich meine, wir können, je nachdem wo wir sind, also der letzte größere Streit war, glaube ich, mal in Texas. Draußen hat es geregnet. Wir waren auf einem Parkplatz und da kann man nicht weg.

Das heißt: Wir müssen zwangsläufig, wenn wir Streit machen, häufig vor den Kindern streiten. Und da auch zu sehen: Okay, das betrifft die Kinder. Die möchten natürlich nicht, dass wir streiten. Ihnen zu erklären: Okay, wir haben jetzt Meinungsverschiedenheiten. Mama ist jetzt deswegen sauer und Papa findet das nicht gut. Das irgendwie zu erklären und nachher uns auch zu fragen: Was ist denn unsere Absicht dahinter? Oder unsere Ängste?

Vor allen Dingen: Warum haben wir jetzt so reagiert? Wir diskutieren es dann häufig auf einer bisschen anderen Ebene aus, nachdem die Emotionen raus waren. Die kommen trotzdem. Und die Verletzungen manchmal, die sind trotzdem da. Es gibt auch den Punkt, bevor wir auf die Ebene kommen, dass wir darüber reden können wie es uns geht. Haben uns natürlich meistens vorher auch verletzt. Es ist im Streit drin gewesen.

Nur: Die Kinder warten auch darauf, dass wir uns wieder vertragen. Und das heißt für uns auch die Herausforderung: Wir müssen und wollen uns jetzt auch wieder vertragen, damit es weiter gehen kann. Weil einfach weiterfahren und man redet nicht mehr miteinander ist dann schwierig, weil // Wir sollten uns ja auch einig werden, wo wir als nächstes hinfahren wollen oder schlafen wollen oder was wir essen wollen und ob wir essen wollen, so die ganz banalen Themen müssen ja geklärt werden. Und da kann man nicht einfach nicht mehr miteinander reden. Das geht nicht. #00:24:50-5#

PETER: Was mich noch interessieren würde, was auch oft ein Thema ist bei Eltern, wenn man verschiedene Ansichten hat in Erziehungsfragen – und ich kann mir vorstellen auf der Reise, da ist es auch noch einmal, ein bisschen wie ein Turbolader, den man da hat, weil man durch die engen räumlichen Verhältnisse doch vielleicht an Situationen kommt, wo man im normalen Alltagsleben in der Wohnung, wenn man arbeiten geht, gar nicht hinkommt: Wie macht ihr das, wenn ihr merkt: Oh, der Stefan macht jetzt etwas, wo ich so nicht machen würde oder andersrum? #00:25:25-9#

STEFAN: Wir sagen: Die Struktur des Streitens. Ich nenne es mal so. Wie ein Streit abläuft: Vorher, bei uns zu Hause, versus zu jetzt, hier im Wohnmobil. Es ist so, dass // Zu Hause gab es eigentlich ganz viele Dinge, wo man dem Streit mal aus dem Weg gehen konnte. Man muss ja zur Arbeit gehen oder jetzt ist das … Also es gab ganz viele Termine, die zwar geholfen haben, dass man zwar emotional wieder etwas abgelenkt ist und herunterkommt.

Auf der anderen Seite war es auch sehr oft so, dass wir dann den Streitpunkt nie, oder viel zu spät wieder aufgenommen und wirklich diskutiert haben. Und das geht jetzt nicht mehr. Da kann keiner einfach sagen: Okay, ich bin jetzt mal acht Stunden weg und jetzt schieben wir mal den Streit auf, sondern du kannst dann eigentlich nur weiterfahren, im wortwörtlichen Sinne, wenn du wieder in Frieden und Harmonie bist. Weil alles andere ist dann echt nicht so cool, auf diesen engen Platzverhältnissen. #00:26:30-4#

PETER: Also man ist praktisch gezwungen das zu klären? #00:26:32-9#

STEFAN: Genau. Man ist gezwungen das zu klären. Und wir haben auch gelernt, dass wir sehr schnell versuchen, ich sage jetzt mal, von der emotionalen Ebene weg zu kommen auf, ich sage jetzt mal, auf eine unterliegende, auf eine // wie eine Tiefenstruktur, wo wir sagen: Okay, was war jetzt? Weshalb rege ich mich auf? Was war meine Absicht? Und so weiter und so fort. Und wirklich versuchen auf diese, ich nenne es mal, „Meta-Ebene“ // das irgendwie versuchen zu klären und sich gegenseitig auch zuzuhören.

Ich glaube das haben wir jetzt auch gelernt. Da bleibt gar nicht viel anderes übrig. Die Kinder, die machen ziemlich Druck. Weil die wollen die Eltern in Frieden haben. Und die sagen: „Papa, Mama, klärt das. Wir warten. Wir würden gerne weiterfahren und jetzt macht ihr da einen auf Krawall. Jetzt nehmt euch bitte etwas zusammen und klärt das miteinander.“

Das tut uns als Paar ganz gut. Dass man eben, ich sage jetzt mal, auch Verstreitet, weil es vor den Kindern ist und die Kinder das auch mitkriegen, dass man halt, wenn man Meinungsverschiedenheiten hat, sehr schnell sich an den Tisch setzt und das klärt. Und nachher in Frieden weiterfährt. Und was wir auch machen ist: Wir diskutieren. Wir fahren dann beide im Auto und fahren weiter.

Und vor zwei-drei Stunden hatten wir diesen Streit. Und jetzt sitzt du da nebeneinander und beide schauen aus der Frontscheibe auf die Straße. Es ist recht cool, weil jetzt können beide miteinander die Dinge klären. Ganz sachlich. Was ist in uns vorgegangen? Und wir fahren, ich sage jetzt mal, relaxt Auto und können das einfach so noch längere Zeit aufklären. Bis es dann wirklich für uns emotional abgeschlossen ist. Vielleicht ein Tipp, wenn ihr Streit habt: Setzt euch ins Auto und fahrt. (lacht) #00:28:41-0#

PETER: (lacht) das ist mal was Neues. Das finde ich jetzt mal wirklich einen guten Hinweis. Mal etwas anderes ausprobieren. #00:28:49-0#

HEIKE: Und wegen den Kindern noch: Wir sind uns nicht mehr so uneinig was die Erziehungssachen angeht, wie früher. Weil, ich glaube früher war es einfach so: Ich war viel mehr zu Hause als Stefan und mir ging es ja emotional eine Zeit nicht so gut. Da ist das viel mehr aufgefallen. Aber jetzt auf Reise, da hatten wir eigentlich quasi noch nie groß Streitereien wegen Erziehungsthemen.

Wir sind uns recht einig. Es sind eh immer ziemlich ähnliche Themen. Die kann man schnell mal abhaken. Es geht meistens um Fernseh-Gucken oder was essen oder so Sachen. Wir haben das nicht mehr so viel. Und sonst ist es so, auch wenn wir auf engem Raum sind: Wenn einer in Interaktion ist mit den Kindern, dann macht er das fertig und der andere mischt sich einfach nicht ein.

Und dann können wir es nachher untereinander besprochen, ob der andere es anders gemacht hätte, oder was derjenige damit bezwecken wollte. Aber eigentlich, wenn Stefan dran ist mit den Kindern, halte ich meinen Mund und umgekehrt genauso. So machen wir das. #00:29:51-4#

PETER: Das war praktisch früher durch die klassische Rollenaufteilung fast nicht möglich. So wie ich das jetzt so raushöre? #00:29:57-4#

HEIKE: Ja. Es war anders. Ja. #00:30:02-8#

PETER: Was sollten eurer Meinung nach Eltern unbedingt wissen, wenn es darum geht Kinder zu bekommen? #00:30:09-6#

HEIKE: Was wir für uns festgestellt haben ist, dass es wichtig ist zu wissen, dass es nicht die Aufgabe der Kinder ist, die Eltern glücklich machen. Ein Kind weiß ich nicht, ich meine, für manches ist die Glückseeligkeit nur // Wenn wir als Eltern nicht ins uns schon glücklich und ausgeglichen sind, dann ist es unsere Aufgabe uns glücklich zu machen und nicht die der Kinder.

Ich glaube, wenn wir das so verstanden haben, dann macht es schon vieles einfacher. Dass wir selber erst einmal dafür verantwortlich sind, dass es und gut geht und nicht die Kinder das für uns übernehmen müssen. #00:30:45-7#

PETER: Das finde ich einen interessanten Ansatz. (lacht) #00:30:48-1#

HEIKE: Ja. (lacht) Es ist // Das haben wir für uns festgestellt, dass das wirklich der Punkt ist. Und was wir auch gesehen haben ist, dass die Kinder uns eins zu eins spiegeln. Früher habe ich immer gesagt: „Ja, und der Noam, das ist so ein anstrengendes Kind und so herausfordernd.“ Bis ich gemerkt habe: Nein, nicht der Noam ist anstrengend, sondern mir geht es nicht gut. Und der spiegelt einfach in seinem Verhalten wie es mir geht. Und das macht es natürlich schon anstrengend.

Von dem her: Ich glaube, das haben wir auch lernen dürfen, dass die Kinder das wirklich eins zu eins spiegeln, wie es uns emotional geht. Das ist wieder das Thema. Wenn wir für uns glücklich sind und es uns gut geht, dann geht es den Kindern auch gut. Dann sind sie entspannt und dann haben wir ein entspanntes Familienleben.

Ich glaube, das ist unsere Formel, die wir herausgefunden haben. Und die klappt nicht immer. Die Trigger sind da und wir streiten uns auch manchmal. Und wir zoffen mit den Kindern. Und meist ist es irgendetwas gewesen // Es war Hunger da, es war Müdigkeit da. Wir haben etwas anderes erwartet.

Es sind genau die Punkte da gewesen vorher, dass es dann dazu geführt hat. Und es ist nicht prinzipiell Eltern oder Kind schuld, sondern, ich glaube, jeder ist dafür verantwortlich, dass er sich sehr gut selber spürt und merkt wo er steht mit seinen Emotionen. Und dann kann man das auch so ein Bisschen auffangen, das Ganze. #00:32:05-6#

PETER: Okay. Das lasse ich jetzt einmal so stehen als Schlusssatz. (lacht) #00:32:11-6#

HEIKE: Ja. (lacht) #00:32:11-6#

PETER: Und zwar, es ist so, dass das, was ihr erlebt, also dieses Unterwegs-Sein, sich aufmachen in ein neues Leben, alles aufzugeben, neu zu starten und eigentlich auch nicht zu wissen, wo man letztendlich ankommt. Mit diesem Gedanken spielen sehr viele Eltern. Und ich weiß, ihr habt auch eine Webseite, wo ihr darüber berichtet, was ihr da so erlebt. Vielleicht erzählst du mal so zwei-drei Sätze: Was findet man auf dieser Seite? #00:32:38-4#

STEFAN: Wo findet man sie? Unter traumleben.jetzt – so heißt die URL. Also einfach „www.traumleben.jetzt“ eingeben. Es geht mit und ohne Bindestrich, ist egal. Begonnen haben wir eigentlich als Travel-Blog. Mehr für unsere Familie und Kollegen und so weiter, dass die ein Bisschen mitkriegen, was wir da so alles erleben. Und das hat sich jetzt eigentlich immer mehr entwickelt zu einer, ja, ich sage jetzt mal, zu einer Webseite, wo wir eben auch diese Inspirationen weitergeben, weil ganz viele Menschen uns direkt anschreiben auf dieser Webseite, auf YouTube, auf facebook, auf allen möglichen Plattformen.

Und uns Fragen stellen über: „Hey, wie finanziert ihr das? Wie habt ihr den Mut gefunden das zu tun? Wie macht ihr das und das?“ Das sind zum Teil ganz praktische Fragen, also zum Wohnmobil: „Wie geht das mit dem Strom?“ oder: „Wie funktioniert das Gas/die Gasflaschen // in Europa denn auch in Amerika?“ und so weiter. Und deshalb haben wir begonnen, anstelle dass wir jedes E-Mail, was wir da kriegen, eins zu eins beantworten, haben wir eben begonnen die Webseite etwas zu erweitern, etwas zu ergänzen, irgendwelche Videos zu machen. Und das hat jetzt eigentlich immer mehr so Anklang gefunden. Deshalb erweitert sich die Webseite eigentlich immer wieder. #00:34:07-6#

PETER: Ich kann wirklich sagen: Die Webseite ist sehr inspirierend.  #00:34:13-0#

HEIKE: Das ist unser Ziel: Menschen wirklich zu ermutigen den Schritt zu tun, was auch immer ihr Ziel ist. Es ist nicht für jeden eine Weltreise mit Kindern. Aber jedem // seinem Traum // wirklich einen Schritt zu tun dafür. Um selber glücklich zu werden und sich selbst auch ein Bisschen zu finden im Leben. #00:34:27-7#

PETER: Genau. Und ich habe jetzt letztens auch gelesen auf eurer Homepage. Wenn man wirklich wissen möchte, wie ihr das finanziert, dann kann man sich in euren Newsletter eintragen und dann gibt es da eine kleine Information darüber. #00:34:38-7#

HEIKE: Genau. #00:34:39-9#

STEFAN: Genau. Es gibt // #00:34:41-2#

PETER: Habe ich das richtig verstanden, ja? #00:34:40-8#

STEFAN: Das war eine der häufigsten Fragen. Und das ist natürlich etwas Persönliches. Und deshalb haben wir gesagt: Ja, das schreiben wir jetzt nicht für Google ziemlich transparent auf die Webseite, sondern wir wollen wissen, wer sich dafür interessiert. Deshalb wollen wir die E-Mail-Adresse haben. Und dann kriegt derjenige, der sich dafür interessiert, da einen längeren Artikel, wo wir alles preisgeben, wie wir es geschafft haben das Geld zu organisieren, zu verdienen, zu erarbeiten. Aber auch wie wir jetzt reisen, so dass eben das Geld nach nicht nach schon eben zwei Monaten wieder alle ist. Das ist ja auch etwas Wichtiges. #00:35:20-3#

PETER: Ja, das ist sehr wichtig. (lacht) Ja, Stefan und Heike, in Anbetracht der Zeit. Wir haben jetzt 35 Minuten miteinander geredet. Ich möchte mich bei euch bedanken, für eure Zeit und auch, dass die WLAN-Verbindung gehalten hat, von Mexiko bis in die Schweiz. Es war mega-spannend. Also ich könnte noch eine Weile mit euch reden. Vielleicht machen wir noch einmal irgendwann ein zweites Interview, in einem halben Jahr. Mal gucken, wo ihr dann seid und wie es euch geht? #00:35:49-3#

HEIKE: Ja, genau. (lacht) #00:35:50-1#

PETER: Und ich werde, wie immer, alle Sachen von euch verlinken unter dem Podcast, so dass man euch findet und auch eure Webseite und eben auch der Frage nachgehen kann: Wie finanziert man eine Weltreise mit Kindern als Familie? (lacht) #00:36:09-3#

HEIKE: Ja, genau. #00:36:10-1#

PETER: Okay, ich danke euch. #00:36:12-0#

HEIKE: Danke dir. Tschüß! #00:36:13-4#

STEFAN: Danke dir. Tschüß! #00:36:13-2#